Wie die EZB Einfluss auf Geldanlagen nimmt
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Was ist der Leitzins und wer bestimmt ihn?
Grundsätzlich kennt das Bankensystem drei verschiedene Leitzinssätze.
Sprechen Medien vom Leitzins, meinen sie jedoch in aller Regel den
Hauptrefinanzierungssatz, der bestimmt, zu welchen Bedingungen sich
Kreditinstitute von der EZB Geld leihen können. Die nationalen und
internationalen Zentralbanken besitzen Hoheitsrechte, die sie von den Ländern
oder Staatenverbunden erhalten. Im Fall der EZB ist die Europäische Union
Auftraggeber. Ihr wichtigstes Ziel ist es, die Stabilität des Preisniveaus
sicherzustellen. Das versucht sie, wenn auch nur indirekt, hauptsächlich durch
die Anpassung des Zinsniveaus zu erreichen. Im besten Fall liegt die Inflation
bei etwa 2 %.
Was beschreibt eigentlich die Inflation?
Bei einer Inflation steigt das Preisniveau, das
heißt, Sie können sich weniger Waren und Dienstleistungen kaufen. Im besten
Fall wird das durch das Wirtschaftswachstum und entsprechend steigender Löhne
ausgeglichen. Steigt die Inflation zu stark, arbeitet die EZB mit erhöhten
Zinsen dagegen. Dadurch werden Kredite für die Banken und damit auch für die
Unternehmen und Privatpersonen teurer. Die wiederum schrauben die Investitionen
zurück und sparen das Geld lieber, die Folge ist also ein Rückgang der Nachfrage -
die Preise sinken bzw. steigen weniger stark. Grundsätzlich funktioniert dieser
Ansatz recht gut, praktisch ist das System sehr komplex. Bei zu hohen Zinsen
riskiert die EZB etwa ein Schrumpfen der Wirtschaft mit schwerwiegenden Folgen.
So können Sie sparen
Geld gewinnbringend auf einem Sparkonto anzulegen, ist bei hoher Inflation im Prinzip nicht möglich. Aufgrund eines geringeren Sparzinses, den Sie von Ihrer Bank erhalten, sinkt die Kaufkraft Ihres angelegten Vermögens. Die Erhöhung des Leitzinses soll einen Anreiz schaffen, Geld anzulegen. Dennoch geben die Banken die höheren Zinsen oft nicht an Ihre Kunden weiter. Als bessere Alternative, um die Teuerungsrate zumindest auszugleichen, gilt die Anlage in Fonds, Anleihen und Aktien. Suchen Sie am besten das Gespräch mit Ihrem Finanzberater, wie Sie Ihr Erspartes sicher anlegen können. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten ist es besonders wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben, um frühzeitig auf neue Informationen reagieren zu können. Ein Blick auf die aktuelle Wirtschaftslage ist daher ratsam.
Lohnen sich Investitionen?
Bei einer starken Teuerungsrate steigen die Kosten
einer Investition. Da die Banken ihre Kredite, die sie von der Zentralbank
erhalten, durch hohe Zinsen teuer bezahlen, geben sie die Kosten an die
Endkunden weiter. Möchten Sie also ein Auto oder Ihre erste Wohnung
über Ihre Bank finanzieren, müssen Sie ebenfalls mit hohen Zinsen rechnen.
Hinzu kommt die hohe Inflation, weshalb Sie selbst weniger Geld zur Verfügung
haben. Das ist von der EZB durchaus so gewollt, da Sie möglicherweise auf den
Kauf verzichten und die Verkäufer ihre Produkte günstiger anbieten müssen.
Dadurch sinkt das Preisniveau.
Fazit
Die EZB erfüllt eine wichtige Rolle, um das bestehende System zu schützen. Trotz viel Kritik, die sie über sich ergehen lassen muss, ist es ihr gelungen, das Preisniveau über die letzten Jahrzehnte einigermaßen stabil zu halten.