Die Lausitz boomt – spannende Chancen in der Region
Die Lausitz ist traditionell eine Bergbauregion. Besonders Braunkohle wurde dort über viele Jahrzehnte abgebaut. Damit ist nun Schluss und wie auch in allen anderen Teilen Deutschlands, in denen ein derart starker Wirtschaftszweig wie die Montanwirtschaft wegfällt, kommen damit die Probleme. Zum Glück ist die Lausitz gut vorbereitet und hat bereits im Vorhinein aus den Fehlern anderer gelernt. „Tatsächlich sieht es derzeit sogar so aus, als wäre dieser Wandel eine große Chance, wie die Zuwanderung und die innerdeutsche Migration beweisen“, weiß auch Marie Burgmüller von Dialecta, einem hiesigen Übersetzungsbüro. „Der beste Indikator für den Erfolg einer Region ist Zuzug. Und wir sehen sehr 3-4 Jahren einen Trend in der Lausitz, der nicht nur auf Rückkehrer zurückzuführen ist. Ein treffsicheres Indiz ist die beglaubigte Übersetzung von Dokumenten und Bildungsabschlüssen und da ist es neben der Arabisch Deutsch Übersetzung vor allem die Übersetzung Deutsch Polnisch, die überwiegt. In der Lausitz stellen Polen die größte Einwanderungsgruppe“, führt Burgmüller aus.
Ein neues Zentrum für erneuerbare Energien und die Kultur
Lange einem
Wirtschaftszweig nachtrauern, der schon obsolet sein sollte, das führt
höchstens zur Abwanderung und zu Regionen, die Jahr für Jahr strukturschwacher
werden. Damit das in der Lausitz nicht passiert, wurden früh genau die Punkte
identifiziert, um die Region für eine erfolgreiche Zukunft vorzubereiten.
Natürlich braucht es eine verstärkte Ansiedlung finanzstarker Unternehmen und
neue Technologien, doch in der Lausitz hat man erkannt, dass das nur dann
funktioniert, wenn zudem das kulturelle Umfeld den notwendigen Anreiz bietet.
Mit einer EU-Förderung wird deshalb derzeit die Kreativbranche gefördert. Diese
soll dazu beitragen, das Image aufzupolieren und zudem einen kreativen
Nährboden für Unternehmen schaffen, die nicht nur auf gut ausgebildete
Arbeitskräfte, sondern auch auf effektive Werbung und Präsenz in den sozialen
Medien und im Internet generell angewiesen sind. Das Programm „EIT Culture & Creativity“ hat das
Ziel, die Region grüner, nachhaltiger und lebenswerter zu machen.
Eine weitere Branche, auf die man in der Lausitz hofft, sind Versicherungen.
Hier herrscht bislang großer Nachholbedarf, weshalb zusammen mit dem Bund an
der Verbesserung der notwendigen Infrastruktur gearbeitet wird. Die Regierung, die bekanntermaßen großen Wert auf die Energiewende legt, hat
erkannt, dass diese unweigerlich zu einem deutlichen strukturellen Wandel in
den Bergbauregionen führt. Sie darf sich jetzt nicht aus der Verantwortung
ziehen und muss möglichst schnell handeln, um in der Lausitz neue Arbeitsplätze
zu schaffen und neue Branchen anzuziehen. Dass es sich dabei um ein Rennen
gegen die Zeit handelt, das ist allen klar, schließlich möchte niemand nach
seinem Abschluss darauf warten und hoffen, dass sich vielleicht in einigen
Jahren der gewünschte Arbeitgeber oder Ausbildungsbetrieb in der Region
ansiedeln.
Zuwanderung statt Flucht aus der Region
Die Lausitz hat sich bereits
Jahre vor dem Ausstieg aus der Kohle der großen Aufgabe des Strukturwandels
angenommen. Erste Ergebnisse zeigen sich etwa dadurch, dass es bislang so
aussieht, als könnte die gefürchtete Abwanderung vermieden werden. Tatsächlich
gelingt es sogar, gut ausgebildete und junge Talente in die Region zu locken.
Wichtig ist nun, dass die begonnenen Projekte mit Nachdruck zu Ende gebracht
werden und dass es weiterhin gelingt, zukunftsweisende Branchen gezielt zu
fördern. Gelingen sämtliche Vorgaben, so kann die Lausitz als großer Vorreiter
und seltenes Beispiel für den regionalen Strukturwandel im 21. Jahrhundert in
die Geschichtsbücher eingehen.