Ziegenmilch und Kuhmilch im Vergleich – was ist gesünder?
In den nicht-westlichen Ländern ist die Ziegenmilch übrigens die am meisten konsumierte Milch, während es in Deutschland die Kuhmilch ist. Welche Milch ist aber gesünder?
Gibt es einen Unterschied zwischen Ziegenmilch und Kuhmilch?
Ziegenmilch und Kuhmilch haben äußerlich keinen Unterschied, auch die Konsistenz ist ähnlich. Die Nährwerte sind das erste, worin ein Unterschied ausgemacht werden kann. In Mineralien, Kohlenhydrate, Fettsäuren und Proteinen kommt es zu diversen Abweichungen.
Proteine (Eiweiß)
In den beiden Milchsorten gibt es kaum einen Unterschied in Bezug auf den Gehalt an Proteinen beziehungsweise Eiweiß. Allerdings ist es so, dass bei der Verteilung der Proteintypen unterschieden wird.
Die Ziegenmilch enthält weniger as1-Casein als die Kuhmilch, dieses Casein wird auch als Allergen angesehen. Die Konzentration ist hierbei entscheidend. Es ist jedoch so, dass die Konzentration in der Ziegenmilch durchaus geringer ist. Wenn allerdings eine Kuhmilchallergie besteht, dann ist Ziegenmilch aber keine Alternative.
Mineralien und Vitamine
Die Ziegenmilch ist unter anderem Reich an Vitamin A, B2 und C – dies bereits von Natur aus. Auffallend ist auch, dass die Ziegenmilch mehr Mineralien besitzt als die Kuhmilch. Das ist auch wichtig für den Organismus, denn der Körper kann Mineralien nicht selbst herstellen und somit muss dies über die Nahrung aufgenommen werden. Die frische Ziegenmilch enthält dafür aber mehr Kalium, Zink, Selen und Phosphor.
Fettsäuren
Durch Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass die Ziegenmilch wesentlich mehr kurzkettige Fettsäuren besitzt als die Kuhmilch. Diese können wesentlich besser vom Darm aufgenommen werden und können sogar sofort in das Blut und in die Leber weitergeleitet werden, hierin werden sie direkt verarbeitet und müssen so nicht in das Fettgewebe aufgenommen werden.
Die langkettigen Fettsäuren können dagegen nur schwer aufgenommen werden und können so auch nicht direkt im Blut verarbeitet werden. Die Fettsäuren wirken sich auf den Cholesterinspiegel aus. Cholesterin in nämlich verpackt und es dauert eine Zeit, bis der Organismus dies abbauen kann.
Ziegenmilch hat keinen wirksamen Einfluss auf die Cholesterinwerte beziehungsweise auch auf dessen Senkung. Bei den Fettsäuren der Kuhmilch ist dies anders. Die Ziegenmilch enthält dafür jedoch den größeren Anteil an gesunden Fettsäuren.
Eignet sich Ziegenmilch auch für Kinder?
Ziegenmilch für Babys? Kein Problem! Seit 2014 ist Ziegenmilch in Deutschland auch für Babynahrung zugelassen, allerdings muss die Flaschennahrung den gesetzlich vorgegebenen Mengen an Nährstoffen entsprechen. Es ist nämlich so, dass es zu Schwankungen innerhalb der Werte kommt. Das richtet sich nach Rasse und auch Fütterung. Zudem hat die Ziegenmilch auch eine Freigabe als Nahrungsergänzungsmittel erhalten.
Sind Produkte aus Ziegenmilch in Deutschland gefragt?
Auf den Markt finden sich verschiedene Alternativen zur Kuhmilch und diese sind auch in Deutschland sehr gefragt, dies war aber nicht immer so. Nachdem die Kuhmilch die Ziegenmilch abgelöst hatte, wurde die Ziegenmilch beinahe gänzlich vergessen. Die Nachfrage ist mittlerweile auch schon so hoch, dass Anbieter wie Kabrita sich gänzlich auf die Herstellung dessen konzentrieren können. In Dresden und Lausitz gibt es weitere Hersteller, welche erfolgreich ihre Produkte verkaufen.