Zahngesundheit in 10 Sekunden? Amabrush überzeugt nicht
Schnell löste dieses Versprechen Emotionen bei den Nutzern aus, die kräftig in ein Crowdfunding-Projekt investierten. Nun kann das fertige Produkt die Kritiker keineswegs überzeugen.
Unzureichend im Zahnarzt-Test
130 Euro müssen derzeit auf den Tisch gelegt werden, um sich selbst eines der innovativen Exemplare zu sichern. Damit liegt der Preis deutlich über anderen elektrischen Zahnbürsten, die eine klassische Reinigung versprechen. Die ersten verkauften Produkte wurden sogleich auf ihre Zuverlässigkeit getestet. Der Farbnachweis an den Zähnen machte deutlich, dass Plaques keineswegs innerhalb der versprochenen zehn Sekunden entfernt werden können.
Nach den Tests äußerten sich Zahnmediziner bereits kritisch zur Qualität des Produkts. Andreas Moritz von der Universitätsklinik Wien sagte, er würde seinen Patienten keineswegs empfehlen, das herkömmliche Zähneputzen durch die Amabrush zu ersetzen. Über die Nachteile der Putztechnik berichteten auch die Kollegen von elektrischezahnbuerste.org, die sich auf ihrer Seite ausschließlich mit der Thematik der elektrischen Zahnreinigung befassen.
Probleme mit der Auslieferung
Doch nicht nur aus medizinischer Sicht gibt es derzeit mit der Amabrush große Probleme. Auf der anderen Seite ist es die Auslieferung der Produkte, die Schwierigkeiten bereitet. Bis dato ist es ohnehin nur für die rund 35.000 Crowdfunder möglich, an das Produkt zu kommen. Anstatt diese in Euphorie zu versetzen und sie in den Genuss der täglichen Zeitersparnis von gut fünf Minuten zu bringen, rief das Produkt zunächst Kritik hervor. Öffentlich wurde eindeutig von einem Kauf abgeraten, was dem Image der österreichischen Firma bereits erheblichen Schaden zufügte.
Die Gründer lassen sich noch nicht von dieser Form der Kritik beeinflussen. Sie beharren weiterhin darauf, dass die Anwendung der Amabrush eine gründliche Reinigung der Zähne mit sich brächte, wie das klassische Zähneputzen für rund zweieinhalb Minuten. Wer jedoch über ein natürliches Gesundheitsbewusstsein verfügt, wird angesichts der medizinischen Untersuchungen kaum zur Amabrush greifen.
Unterbindung kritischer Meinungen
Es sind nicht die Profile von Amabrush in den sozialen Netzwerken, die derzeit zum entscheidenden Raum für die Kritik werden. Dies liegt daran, dass kritische Äußerungen der Kunden auf Facebook und Instagram ganz bewusst blockiert werden. Nicht nur für Verbraucherschützer handelt es sich um einen unzulässigen Umgang mit kritischen Meinungen, die derzeit verstärkt hervorgerufen werden. Unter den jetzigen Voraussetzungen ist es fraglich, ob das Projekt weiter erfolgreich fortgesetzt werden kann.