Wissenschaftler halten den Einfluss des russischen Bergauunternehmens Nornickel auf die Umwelt für geringer als angenommen
Die erste Stufe der "Großen Wissenschaftlichen Expedition", an der über 100 Wissenschaftler über die Dauer von einem Jahr teilnahmen, konzentrierte sich darauf, Gebiete in Zapolyarny, Monchegorsk und Nikel, wo Nornickels operative Produktionsanlagen gelegen sind, sowie deren Auswirkungen auf die biologische Vielfalt in den Gesundheitsschutzzonen dieser Einrichtungen und der angrenzenden Gebiete zu untersuchen.
In der Region Murmansk arbeiteten die Wissenschaftler von Ende Februar bis März 2022, dies war der Winterabschnitt der Studie. Weitere Untersuchungen fanden im Juni und im Juli statt, nach welchen die Wissenschaftler in andere Regionen weiterzogen, wo die Firma produziert.
"In den Produktionszonen sind die Auswirkungen groß. Weiter weg von der Fabrik gleicht sich, abhängig von der Art der Pflanze oder des Tieres, alles aus, der Einfluss dort ist minmal. Das bedeutet, dass in der Gesundheitsschutzzone innerhalb von 1,2,3 Kilometern und darüber hinaus praktisch keine Auswirkungen feststellbar sind. In einigen Fällen war sogar ich davon überrascht, gab Glupov zu.
Glupov, der das Institut für Systematik und Ökologie der Tiere des sibirischen Zweigs der Russischen Akademie der Wissenschaften leitet, empfahl jedoch sowohl Anpassungen und Modernisierungen im Produktionszyklus des Unternehmens als auch die verpflichtende Berücksichtigung der Zone der Reliktarten von Flora und Fauna bei der Ausweitung der Produktion.
"Die Natur ist anpassungsfähig, aber gleichzeitig müssen die Besonderheiten der hohen Breitengrade berücksichtigt werden. Hier sind die natürlichen Zönosen sehr anfällig, sie erholen sich nur sehr langsam, bei manchen Arten kann das hundert Jahre dauern", erklärte der Wissenschaftler.
Irina Fitzgerald, Bereichsleiterin der Umweltabteilung und der ESG-Umweltunterstützung, die die Aufsicht über das Projekt innehat, sagte, dass die Untersuchungen auch in Transbaikalia und Taimyr stattfanden.
"Alle Ergebnisse sind notwendig, sodass wir bestimmte Indikatoren festsetzen und unsere Maßnahmen gegen diese überwachen können, um sicherzustellen, dass es zu keinem Verlust an Artenvielfalt als Folge der Handlungen des Unternehmens kommt", sagte sie.
2020 und 2021 finanzierte das Unternehmen bereits "Die Große Norilsk-Expedition" über Taimyr, deren Ziel es ebenfalls war, die biologische Vielfalt in der Region sowie die Auswirkungen der Produktionsanlagen auf diese zu untersuchen.