Wird die Bildung in Sachsen durch Digitalisierung besser?
Wenn niemand in der Familie studiert hat und einen beraten kann, ist das Leben am Studienort finanziell nicht stemmbar und die Kosten für die Literatur, welche benötigt wird, auch nicht. Bei diesen und anderen Szenarien könnte künftig “EdTech” Abhilfe schaffen. Dass Digitalisierung in etlichen Bereichen bereits jetzt die Lösung für viele Probleme ist, in Form von Verkehrssicherheit durch Dashcams für die eigene Flotte, Telefonsprechstunden für Ärzte oder anderen technischen Neuheiten, liegt auf der Hand. Doch nun soll die Digitalisierung auch der Schlüssel zur Demokratisierung der Bildung sein.
EdTech könnte die elitäre Hochschulbildung für alle öffnen. Technischer Zugang sei in allen Ländern weltweit, zumindest im städtischen Raum, möglich. Würden Institutionen wie die UN und vermögende Länder Starthilfen leisten, hätten langfristig immer mehr Menschen Zugang zu gehobener Bildung.
Bildung für die Menschen
EdTech soll Bildung zu den Menschen bringen, wie sie es benötigen, da wo sie sind und wie sie selbst am besten vorankommen, mit technischen Werkzeugen und Hilfsmitteln aller Art, welche sich an den individuellen Lernstand und die Geschwindigkeit anpassen.
In Deutschland benötigen wir aus politischer Sicht noch viel mehr EdTech als bisher. Andere Länder wie China, Singapur oder Indien sind Deutschland dabei um Längen voraus. Dort begleitet EdTech die Menschen von Beginn an im Schulleben, was in jedem Alter hilfreich sein kann. Doch was genau ist EdTech eigentlich?
Was ist EdTech?
Das Kürzel EdTech steht für den englischen Begriff “ education and technology” und bezieht sich auf den Bereich Bildungstechnologie. Hierzu zählen technologische Entwicklungen wie Softwares, Tools oder Dienstleistungen, welche das Lernen bzw. Lehren unterstützen. Dafür nutzen EdTech-Unternehmen Techniken wie Spracherkennung, Live-Videogespräche oder reguläre Videos. Dadurch gestalten sich Möglichkeiten, dass über Websites oder Apps interaktiv und spielerisch Lerninhalte vermittelt werden können.
Der EdTech-Markt wir primär von Start-ups dominiert, welche innovative Neuheiten im Digitalwesen erweitern möchten durch etwa Mobile Apps, Virtual Reality, Tablets oder auch KIs (Künstliche Intelligenz).
Wo die Maschine den Menschen übertrifft
Es gibt viele Vorteile, die sich durch EdTech für Menschen aller Art eröffnen. Dazu gehört beispielsweise, dass die Angst vor Hörsälen oder vor vielen fremden Menschen online entfällt. Wer etwas nicht verstanden hat, kann sich die Vorlesung erneut ansehen und auch junge Studierende mit Kind oder in Corona-Quarantäne erhalten durch das digitale Lernen bessere, fortschrittliche Lösungen.
Kinder und Jugendliche, welche eventuell etwas mehr Zeit zum Verinnerlichen von Lernstoff benötigen, sind nicht mehr dem Spott und Scham einer ganzen Klasse oder ungeduldigen Pädagogen ausgesetzt. Ein passendes Lernsystem hat so viel Geduld, wie der Mensch vor dem Bildschirm benötigt. Allerdings ist nicht jeder gemacht fürs Alleinsein mit dem Rechner und dem Studienmaterial, jedoch geht hier niemand in der Masse eines Hörsaals unter.
Eines gilt hierbei für alle, unabhängig von der Ausbildungsstätte, für die man sich entscheidet: Wer studieren will, muss das auch wollen, denn lernen muss man am Ende immer und das selbst. Da spielt es keine Rolle, ob man an einer „klassischen“ Universität mit Präsenzlehre studiert oder an einer Hochschule, die auf EdTech setzt.