Wie man sich im Brandfall richtig verhält
Neben der Brandvermeidung ist es darüber hinaus von besonderer Wichtigkeit zu Wissen, wie man sich richtig verhält, sollte es einmal zum worst case kommen. Hierbei ist ein Flucht- und Rettungsplan, welcher in allen größeren Gebäuden Pflicht ist, von immenser Bedeutung.
Wenn es brennt, ist alles anders
Denn ein Brand ist eine extreme Ausnahmesituation, in der die Wahrnehmung verzerrt sein kann und rationales Denken möglicherweise ausser Kraft gesetzt wird. Nicht umsonst trainieren Feuerwehrleute häufig das Betreten eines Raumes, ohne Sicht, um die Orientierung im Dunkeln oder in verqualmten Räumen zu trainieren. Wenn dann noch für den Ungeübten beißender Rauch, Lärm, schreiende Menschen und Hitze hinzukommen, so läßt sich erahnen, welchem Szenario ein normaler Bewohner bei einem Brand ausgesetzt ist. Aber auch ein Mensch ohne entsprechende Feuerwehr Ausbildung kann durch das Befolgen einfachster Regeln im Ernstfall das Richtige tun. Ein wesentlicher Faktor ist das aufmerksame Studieren des Flucht- und Rettungsplans.
Vermeidung von Bränden
Der beste Brand ist natürlich der, der gar nicht erst entsteht. Was aber kann der normale Bürger tun, um einen Brand zu verhindern? Hierzu muss man Wissen, wo die Gefahren im Einzelnen lauern. In der modernen Welt sind elektrische Geräte eine versteckte Gefahrenquelle. Defekte Kabel, überhitzen von Geräten oder die Verwendung von veralteten Geräten können sehr leicht einen Brand verursachen. Wer daher darauf achtet, nur Geräte zu verwenden, die in einem vernünftigen technischen Zustand befinden, eliminiert hier eine große Gefahrenquelle. Defekte Verlängerungskabel sollten also nicht "repariert" werden, sondern durch ein neues ersetzt werden.
Eine leider immer noch unterschätzte Gefahr ist das offene Feuer. Jede noch so kleine Kerze sollte niemals unbeaufsichtigt Brennen. Es gilt die klare Regel: Niemals den Raum verlassen, ohne die brennende Kerze zu löschen. Insbesondere in der Weihnachtszeit besteht akute Gefahr durch Weihnachtskränze oder Gestecke, die unerkannt Feuer fangen. Was eben noch nur eine kleine Flamme war, kann sich im Nu zu einem unkontrollierbaren Feuer ausbreiten.
Was aber tun, wenn der Brandfall doch eingetreten ist?
Zuallererst gilt es, Ruhe zu bewahren. Es gilt die Entscheidung zu treffen, ob ein Löschversuch erfolgreich sein kann. Wenn möglich sollte der Raum, wo der Brand entstanden ist, durch eine Türe verschlossen werden.
Mitbewohner sollten umgehend gewarnt werden. Im Brandfall immer die 112 wählen und die Situation möglichst präzise beschreiben bzw. Den Fragen der Leitstelle aufmerksam zuhören, um sie beantworten zu können.
Beim Eintreffen der Feuerwehr kann eine ruhige und vernünftige Einweisung der Einsatzkräfte wertvolle Sekunden bringen
Unter Befolgung von Flucht- und Rettungsplan das Gebäude zügig aber geordnet verlassen. Drängeln im Hausflur kann ebenfalls zu tödlichen Opfern führen.
Besonderheiten beim Löschversuch
Einen Löschversuch sollte nur derjenige vornehmen, der über ein gewisses Grundwissen verfügt. Wasser ist zum Beispiel nicht für jeden Brand geeignet. Brennt zum Beispiel heißes Fett in der Küche, so kann der Löschversuch mit Wasser zu verheerenden Folgen führen, da das Wasser augenblicklich verdampft und somit das brennende Fett sich explosionsartig ausbreitet. Ein Abdecken des Gefäßes mit einem Deckel wäre hier die geeignetere Maßnahme.
Viele Feuer lassen sich darüber hinaus durch simples Abdecken mit einer Löschdecke viel effektiver löschen als mit Wasser.
Neben den Gefahren durch das Feuer selbst ist es aber vor allem der Brandrauch, welcher die meisten Verletzungen und Todesopfer fordert. Die Installation von Rauchmeldern ist ebenso wie der Flucht- und Rettungsplan lebensrettend.