Wie berechnet die Bank Zinsen?
Die Frage nach der Zinshöhe ist also für den Kreditnehmer bei der Aufnahme von Geld entscheidend, wenn dieser sich Lebensträume erfüllen möchte oder schwere Lebensphasen überstehen muss.
Verschiedene Elemente bei Kreditzinsen
Der Kreditzins wird ähnlich berechnet wie der Verkaufspreis anderer
Waren. Der Zinssatz ist sozusagen der Preis, den ein Kreditnehmer an die Bank
zahlen muss, um von ihr Geld zu erhalten. Aus Kundensicht startet die
Ermittlung des Zinssatzes also beim Einkaufspreis des Geldes für die Banken.
Referenzzinssatz
Sämtliche Kredite sind an
einen Referenzzinssatz gebunden, was bedeutet, dass die Geldinstitute
einen zusätzlichen Aufschlag berechnen. Häufig wird
hierfür EURIBOR verwendet. Dieser gibt an, wie viel Geld eine Bank an
eine andere zahlen müsste, wenn diese sich ein bestimmtes Budget für einen
gewissen Zeitraum ausleiht. Auf den Referenzzinssatz wird außerdem
ein weiterer Zinssatz aufgeschlagen, der aus unterschiedlichen Elementen
besteht.
- Risikokosten
Es kann passieren, dass Kreditnehmer ihren Kredit oder ihr Darlehen nicht mehr zurückzahlen können. Um sich als Bank vor einer Insolvenz zu schützen, rechnet diese mit einem sogenannten "erwarteten Verlust", da hierbei Kosten entstehen, die sich die Bank verdienen muss. So bewertet die Bank die Bonität des Kreditnehmers und setzt gegebenenfalls weitere Sicherheiten ein, um den Kunden mithilfe eines statischen Verfahrens in eine Risiko-Klasse zu setzen. Der Risikoaufschlag wird dann in Prozent auf den Zinssatz hinzugerechnet. Je besser die Bonität des Kunden, desto geringer ist dieser Aufschlag. - Eigenkapitalkosten
Diese Kosten entstehen für die Bank aufgrund von gesetzlichen Vorgaben, das heißt, dass die Banken einen bestimmten Prozentsatz der Kreditsumme an flüssigen Mitteln reservieren müssen. Diese Regelung dient dazu, dass das Kapital Verluste vorbeugen soll, die weitaus über den gängigen Risikokosten liegen. - Betriebs- und Sachkosten
Dies sind normale Kosten, die während des gesamten Betriebsablaufs anfallen. Von dem Gespräch mit einem Bankberater bis hin zu den Büroarbeiten der Bank, bei der sämtliche Unterlagen geprüft und verwaltet werden. Unter Sachkosten versteht man hierbei das verwendete Material. Diese Kosten werden ebenfalls in einen Prozentsatz umgewandelt und bilden ein Element des Kreditaufschlages. - Overhead-Kosten
Diese können nicht direkt beim Kreditabschluss hinzugerechnet werden, sondern werden am Ende mithilfe eines Umrechnungsschlüssels berechnet. Diese Kosten entstehen, damit der Betrieb aufrechterhalten werden kann. - Gewinnaufschlag
Dieser dient dazu, damit auch die Bank selbst etwas verdient. Der Aufschlag wird als Prozentsatz auf die Zinsen hinzugerechnet.
Zinseszins
Diesen erhalten Anleger auf ihre Zinsen. Das bedeutet, dass das Kapital
schneller wächst, da die ausgezahlten Zinsen wieder verzinst werden. Diese
eignen sich besonders bei Tagesgeld- oder Festgeldkonten, da man hierbei von
den Zinsen profitieren kann. Besonders, wenn man sich diese nicht auszahlen
lässt, sondern mit seinem Ursprungskapital anlegt, kann man durch den
Zinseszins Geld hinzugewinnen. Den Zinseszins kann man sich sogar mit Hilfe von
einem Zinseszinsrechner berechnen lassen.
Tipp
Um die Bonität als Kreditnehmer zu verbessern, ist es ratsam, sich für eine
monatliche Kreditrate zu entscheiden, die realistisch und umsetzbar ist, sodass
man diese monatlich problemlos begleichen kann. Diese Rate ist unter Anderem
abhängig von der festgesetzten Kreditsumme, der Länge der Laufzeit und dem Zinssatz.
Des Weiteren sollte man nach einer Bank Ausschau halten, die
effizient arbeitet, da hierbei geringere Betriebs- und Sachkosten entstehen.