Warum gibt es Shisha-Bars trotz Nichtraucherschutzgesetz?
Doch über die gesundheitlichen Risiken des Shisha-Rauchens ist bisher wenig bekannt. Zwar gilt die Shisha im Vergleich zu der klassischen Zigarette als sichere Alternative, da dabei nur Wasserdampf inhaliert werde. Dem Shisha-Tabak werden aber auch Aromastoffe und Geschmacksverstärker zugesetzt, die mitunter schädlich sein können.
Es stellt sich nun die Frage, warum es trotz dieser unsicheren Datenlage Shisha-Bars im öffentlichen Raum gibt, obwohl das Nichtraucherschutzgesetz mittlerweile strenge Vorgaben macht, was das Rauchen in der Öffentlichkeit anbelangt.
So unterscheiden sich Shisha und Zigarette
Bei einer herkömmlichen Zigarette wird eine Ummantelung aus leicht brennbarem Papier und eine darin befindliche Mischung aus Tabak und einigen anderen Substanzen angezündet. Der so entstehende Rauch wird angesogen und gelangt in einen kleinen Filter, der aus einer Schaumstoff-Mischung gefertigt ist. Hier werden große Partikel festgehalten und nur der Rauch gelangt hindurch.
Das im Tabak enthaltene Nikotin hat eine stimulierende Wirkung auf den menschlichen Körper, verursacht aber erst in größeren Mengen Schäden an den Atemwegen. Viel schlimmer sind Stoffe wie Teer. Diese sind so fein, dass sie tief in die Lunge eindringen und sich in den Bronchien ablagern. Dadurch wird der Sauerstoffaustausch im Blut gehemmt und die Leistungsfähigkeit sinkt. Mitunter der Startschuss für eine Kaskade an Folgeerkrankungen.
Eine Shisha funktioniert etwas anders. Hier erhitzen heiße Kohlen eine darunter befindliche Tabakmischung – durch die Hitze werden die Aromastoffe darin freigesetzt. Der Rauch wird anschließend nach unten gesogen, wo er in einem Wasserbehälter abgekühlt wird. Hier werden auch eventuell vorhandene Grobpartikel herausgefiltert. Anschließend wird der aromatisierte Dampf über einen Schlauch angesogen und eingeatmet.
Da hier keine Verbrennung im eigentlichen Sinn stattfindet, spricht man allgemein auch vom Dampfen. Shishas sind überdies in diversen Ausführungen erhältlich.
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Shishas sind nicht automatisch gesünder als Zigaretten
Ein vermeintlicher Trugschluss ist immer noch, dass das Rauchen einer Shisha gänzlich ungefährlich ist. Das ist falsch. Denn genau wie Zigaretten enthält auch die Tabakmischung für eine Shisha neben Nikotin zahlreiche weitere Substanzen, die krebserregend sind. Der Tabak wird zwar nicht direkt verbrannt, ungefährlich ist er deshalb aber nicht. Einige Stoffe gelangen dennoch in die Lunge. Denn auch das Wasser filtert die Substanzen nicht heraus, wie man vermeintlich meinen könnte. Während einer Shisha-Session wird im Schnitt so viel Nikotin aufgenommen, wie mit 10 Zigaretten.
Es gibt natürlich auch Mischungen ohne Nikotin. Hier kommen stattdessen Kräuter, Dampfsteine oder Gelees zum Einsatz, die ihr Aroma freisetzen. Doch auch das ist nicht ganz ohne. Denn das Nikotin ist, wie bereits erwähnt, nicht die gefährlichste Substanz beim Rauchen. Der enthaltene Teer hat eine weitaus schädigendere Wirkung für die Atemwege, und er ist auch in nikotinfreien Mischungen enthalten.
Diese Vorgaben muss eine Shisha-Bar erfüllen
Das Nichtraucherschutzgesetz und das Jugendschutzgesetz regeln, wo man im öffentlichen Raum rauchen darf und wo nicht. Unter diese Regelungen fallen entsprechend auch die Shisha-Bars. So gilt in Bayern, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland ein vollständiges Rauchverbot in Innenräumen. Hier dürfen nur nikotinfreie Fruchtmischungen gedampft werden. In den restlichen Bundesländern muss es einen abgetrennten Nichtraucherbereich geben.
Auch dürfen Jugendliche unter 18 Jahren nicht in ein solches Lokal. Verstöße werden für die Betreiber mit Geldstrafen bis 4.000 Euro deklariert.