VPN Sicherheit: Datenschutz und weitere Vorteile
Was ist ein VPN und welche Vorteile bietet es?
In vielen IT Ratgebern lesen Sie immer wieder, mit einem VPN seien Sie online sicher gegen Hackerangriffe geschützt? Das stimmt grundsätzlich auch – gilt allerdings nicht zwingend für jedes VPN.
IP-Adresse und Standort werden verschleiert
Ein VPN (virtuelles privates Netzwerk) ist eine geschützte, gewissermaßen geschlossene Netzwerkverbindung innerhalb der allgemeinen öffentlichen Netzwerke. Deshalb werden VPNs auch als Tunnel bezeichnet. Ein VPN verbirgt Ihre IP-Adresse. Über ihre IP-Adresse sind Sie im Netz identifizierbar. Die IP-Adresse fungiert als eine Art Postleitzahl.
Ein VPN verschleiert Ihre IP-Adresse, da es Sie im Netz über einen VPN Server umgeleitet und gewissermaßen als Vermittler agiert. Webseiten sehen diesen VPN Server als Ihren Standort. Nicht einmal der eigene Internet-Service-Provider (ISP) kann deshalb nachvollziehen, wo Sie sich im Internet bewegen, welche Daten Sie in Formulare eintippen etc.
Datenverkehr wird verschlüsselt
Ein VPN tut jedoch noch mehr. Sehr wichtig ist die Verschlüsselung sämtlicher ein- und ausgehender Daten. Diese Daten werden so umgewandelt, dass Sie durch Dritte nicht ausgelesen werden können. Es handelt sich um eine Ende-zu-Ende Verschlüsselung, die selbst dann nicht geknackt werden kann, wenn Dritte in den Besitz der Daten gelangen. Deshalb sind Ihre Daten auch in öffentlichen Netzwerken sicher, wo erfahrungsgemäß besonders große Risiken für Hackerangriffe etc. bestehen.
Ein VPN kann den Schutz durch Firewall und Antiviren- und Antimalwareprogramme ergänzen. Auch wenn Firewall und Virenschutz wichtig und sinnvoll sind, beseitigen sie nur ca. 75 % der Sicherheitsprobleme. Mit einem VPN wird dieser Schutz ergänzt und nahe an 100 % gebracht.
Mit einem VPN Geoblocking umgehen
Ein sehr interessanter Nebenaspekt von VPNs betrifft die Möglichkeit, Geoblocking zu umgehen. Beim Geoblocking sperren Diensteanbieter wie zum Beispiel Streamingdienste ihre Services für Anfragen aus bestimmten Ländern. Wer zum Beispiel als Kunde in Deutschland bei einem Streamingdienst in den USA angemeldet ist, sieht regulär ausschließlich Inhalte, die für Deutschland freigeschaltet sind. Streamingdienste erkennt anhand der IP-Adresse des Nutzers, in welchem Land dieser sich befindet.
Mit einem VPN lässt sich Geoblocking ausschalten. Wer für den Zugriff auf einen Streamingdienst einen US VPN Server wählt, sieht aus Sicht des Streamingdienstes aus wie ein Kunde aus den USA. Deshalb sind auf diesem Weg auch alle US Inhalte freigeschaltet.
Diese Praxis ist legal, bei Streamingdiensten allerdings nicht besonders gern gesehen. Unter anderem aufgrund von Lizenzvereinbarungen versuchen die Anbieter, VPNs zu erkennen und entsprechende Nutzer zu blockieren. Dies gelingt immer häufiger, aber längst nicht immer. VPN Provider versuchen durch immer neue Maßnahmen und Entwicklungen, die VPN Sperre zu umgehen.
Man kann auch mit gewissen Mitteln eine youtube altersbeschränkung umgehen.
Potentielle Schwachstellen von VPNs und die Lösung dafür
Einige Schwachstellen sind mit VPNs allerdings auch verbunden. VPN Nutzer schätzen die Gewissheit, dass nicht einmal der eigene ISP die Bewegungen im Internet nachvollziehen kann. Der VPN Provider kann es jedoch.
Speichert dieser die Bewegungsdaten seiner Kunden, verfügt er über einen großen und möglicherweise wertvollen Datenpool. Deshalb ist es bei der Wahl eines VPNs wichtig, auf einen seriösen Anbieter zu setzen, der keine Daten weitergibt. Idealerweise verfolgt ein VPN Provider eine No-Log-Politik und zeichnet erst gar keine Daten auf. Abstand nehmen sollten Sie dagegen von kostenlosen VPNs – diese finanzieren sich meistens über Werbung oder dem Verkauf von sensiblen Daten.
Sehr wichtig ist ein sogenanntes Kill Switch Feature. Sollte das VPN aus welchen Gründen auch immer einmal nicht funktionieren, beendet es automatisch bestimmte vordefinierte Programme. Würden diese Programme trotz des VPN Ausfalls weiterlaufen, ergäbe sich ein Risiko für die Daten. Das Kill Switch Feature hilft zum Beispiel auch bei der Nutzung von Streamingdiensten. Fällt das VPN aus, ist die tatsächliche IP-Adresse des Nutzers für den Streamingdienst plötzlich zu erkennen – und wird geblockt.
Ein potentielles Problem betrifft die Verbindungsgeschwindigkeit. Manche VPNs machen die Internetverbindung langsamer – schließlich wird der Datenverkehr umgeleitet. Hier kommt es auf die Wahl eines ausgereiften Produkts an. Dann lässt sich zumindest für einzelne Arbeitsplätze eine Verlangsamung der Geschwindigkeit vermeiden. Problematischer wird es bei der Zusammenarbeit mehrerer Personen, die jeweils unterschiedliche VPNs nutzen.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass ein VPN möglicherweise nicht auf allen Endgeräten genutzt wird. So macht es wenig Sinn, am heimischen Rechner (der durch die WPA2 Verschlüsselung des WLANs ein Stück weit geschützt ist) ein VPN zu nutzen, auf dem Smartphone aber nicht. Gerade mobile Endgeräte werden häufig in öffentlichen Netzwerken genutzt. Hier ist der Verzicht auf ein VPN geradezu fahrlässig.
Fazit: Wie schützt ein VPN am besten?
Sie sollten ein VPN mit Kill Switch Feature und No-Log-Politik auf allen Endgeräten installieren. Die Kosten dafür müssen nicht hoch sein. Ausgereifte Produkte seriöser Anbieter gibt es bereits für weniger als zehn Euro pro Monat. Bei jährlicher Zahlung fallen die Kosten häufig noch niedriger aus.