Verdächtige Nachrichten, E-Mails oder Anrufe? So erkennen Sie Phishing

Nach aktuellen Schätzungen werden tagtäglich weltweit mehr als 150 Milliarden Spam-Mails versendet. Noch gefährlicher als Spam ist allerdings das sogenannte Phishing: Denn neben unerwünschter Werbung enthalten diese Nachrichten oft schädliche Viren oder sollen uns dazu verleiten, sensitive Informationen freizugeben oder Zahlungen an Betrüger zu tätigen.
Doch wie erkennt man einen Phishing-Versuch, und wie kann man sich richtig vor den boshaften Nachrichten schützen? Wir werfen einen Blick auf die Merkmale von Spam-Nachrichten und zeigen Ihnen, was Sie gegen betrügerische Mails & Co. unternehmen können.
Die typischen Anzeichen von Spam
Grammatik- und Rechtschreibfehler
Viele Spam-Nachrichten sind schon auf den ersten Blick erkennbar. Nicht nur der Inhalt der E-Mail ist gefüllt mit Rechtschreib- oder Grammatikfehlern, auch die Betreffzeile gleicht einem Scherbenhaufen der deutschen Sprache.
Das liegt daran, dass viele Betrüge Texte verfassen, die nicht in Ihrer Muttersprache geschrieben sind. Natürlich gibt es auch bei solchen Betrugsmaschen Profis, die sprachlich akkurate E-Mails versenden oder gar die Texte seriöser E-Mails (bspw. E-Mails von Banken) kopieren und für Ihre Zwecke missbrauchen.
Enthält eine E-Mail oder eine andere Nachricht jedoch zahlreiche Fehler hinsichtlich der Grammatik, kann dies ein deutliches Anzeichen für Spam sein. Bei solchen Nachrichten sollte also Vorsicht geboten sein.
Zeitdruck als Mittel zum Zweck
Auf der Arbeit werden wir von Deadlines unter Zeitdruck gesetzt, oder der Online-Shop unseres Vertrauens lockt uns mit einem (zeitlich begrenzten) Sonderangebot. Gerade Geschäfte werben oftmals mit Angeboten, die auf einen bestimmten Zeitraum oder eine begrenzte Stückzahl beschränkt sind. Und die Vergangenheit zeigt: Diese Marketingtricks sind äußerst effektiv.
Auch Betrüger machen sich das sogenannte FOMO-Prinzip (“Fear of missing out”, zu Deutsch: Angst, etwas zu verpassen) zunutze. Indem sie uns suggerieren, dass wir beim Erhalt der Nachricht sofort reagieren müssen, hoffen sie auf eine Kurzschlussreaktion unsererseits. Statt auf unseren gesunden Menschenverstand zu hören, geben wir dem Druck nach und tätigen die geforderte Zahlung, ohne zu hinterfragen.
In solchen Fällen sollte erst einmal die Situation genauer überprüft werden. Ist die Zahlungsaufforderung berechtigt? Falls sich keine legitime Begründung finden lässt, sollte die entsprechende Nachricht einfach gelöscht werden. Vor allem, da die Großzahl der Unternehmen in Deutschland Rechnungen nach wie vor per “klassischer” Post verschickt.
Große (und leere) Versprechen
Neben einem künstlich erzeugten Zeitdruck locken viele Betrugs-E-Mails auch mit unrealistischen Versprechen. Ein Jobangebot mit dem absoluten Traumgehalt, eine Transaktion über mehrere Tausend Euro auf unserem Bankkonto oder die Nachricht, dass wir etwas gewonnen haben, klingen einfach zu verlockend. Wer kann da schon widerstehen?
Grundsätzlich gilt: Klingt ein Versprechen zu gut, um wahr zu sein, sollten Sie die Finger davon lassen. Denn hinter dem unrealistischen Angebot steht oftmals rein gar nichts – im schlimmsten Fall geraten sogar unsere Bankdaten oder andere sensitive Informationen in die falschen Hände. In vielen Situationen lohnt es sich ebenfalls, die offiziellen Kontaktkanäle der jeweiligen Unternehmen zu nutzen, um die Legitimität einer E-Mail genauer beleuchten zu können.
So schützen Sie sich effektiv vor Spam
Öffnen Sie niemals verdächtige Anhänge oder Links
Spam-E-Mails sind nicht nur nervig; sie können auch erheblichen Schaden anrichten. Daher hat das Löschen von solchen E-Mails – wenn sie rechtzeitig als Spam erkannt werden – oberste Priorität. Haben Sie eine verdächtige Nachricht geöffnet, sollten Sie keinesfalls auf etwaige Anhänge oder Links klicken.
Denn Spam-E-Mails und -Nachrichten entfalten ihr volles Potenzial in der Regel über die Links und Anhänge, die zusammen mit der Nachricht versendet werden. Beim Klicken auf die entsprechenden Inhalte wird dann etwa eine Schadsoftware (z. B. Trojaner oder Viren) installiert oder man wird auf einen externen Link weitergeleitet.
Hier wird dann oftmals die Eingabe von sensitiven Daten, wie Kreditkartendaten oder anderen Informationen, gefordert. Darum gilt: Spam-E-Mails sollten niemals geöffnet, und im Idealfall einfach direkt gelöscht werden.
Nutzen Sie ein VPN für erhöhte Sicherheit
Ein VPN wird in der Regel genutzt, um den Datenverkehr zu verschlüsseln und so für mehr Privatsphäre und Sicherheit beim Surfen zu sorgen. Darüber hinaus bieten viele VPNs eingebaute Sicherheitsfunktionen, wie etwa einen Bedrohungsscanner. Der Scanner prüft Download-Dateien (z. B. wie Anhänge aus E-Mails) auf Viren und blockiert das Aufrufen gefährlicher Phishing-Webseiten.
Viele Anwender fragen sich daher, wie viel ein gutes VPN kosten sollte. Dank der zahlreichen Anbieter, die sich heutzutage auf dem Markt tummeln, gibt es viele preisgünstige Optionen. Ein VPN kann daher oftmals bereits für nur wenige Euro pro Monat erworben werden – ein fast schon geschenkter Preis für die Sicherheit, auch im Internet stets privat und sicher zu bleiben.
Fazit: Geben Sie Spam und Phishing keine Chance
Betrügerische Nachrichten sind für viele von uns die tägliche Realität. Dabei reichen die Versuche von amateurhaft bis hochprofessionell. Mit einem guten Verständnis für die Anzeichen von Spam-Mails und den richtigen Vorgehensweisen können Sie sich vor betrügerischen Nachrichten schützen – so bleiben Sie, Ihre Bankdaten und privaten Informationen immer in sicheren Händen.