Tuberkulosefall in Pflegeeinrichtung im Raum Weißwasser
Aus diesem Grund werden ab dem 18. Oktober 2023 die Kontaktpersonen dieser Einrichtung durch das Gesundheitsamt des Landkreis Görlitz vorsorglich untersucht, um frühzeitig zu erkennen, ob sich jemand mit der Erkrankung angesteckt hat. Dadurch können diese Personen schnellstmöglich eine Behandlung erhalten und gesundheitliche Folgen für diese verhindert oder abgemildert werden.
Tuberkulose ist eine schwere Erkrankung und gehört mittlerweile zu den am besten behandelbaren Infektionskrankheiten. Im Regelfall wird man wieder gesund und kann nach der Heilung sein bisheriges Beruf- und Privatleben ohne Einschränkungen fortführen.
In diesem Jahr wurde im Landkreis Görlitz bei zehn Personen eine Tuberkulose festgestellt.
Zur Krankheit Tuberkulose:
Die Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die durch Tuberkulosebakterien (Mycobacterium tuberculosis), meistens übertragen durch die Atemluft, verursacht wird. Diese Erreger sind winzige, stäbchenförmige Bakterien, die man nur unter dem Mikroskop erkennen kann. Für ihre Vermehrung brauchen sie den menschlichen Körper. Erst wenn sich die Bakterien in der Lunge oder anderen Organen vermehren, ist man erkrankt, was manchmal erst Monate oder Jahren nach der Ansteckung der Fall ist.
Am häufigsten tritt die Lungentuberkulose (circa 70 Prozent) auf. Eine ansteckende Lungentuberkulose ist es aber erst, wenn die Person Tuberkulosebakterien durch die Atemluft ausscheidet.
Die Übertragung erfolgt durch die Luft von Mensch zu Mensch, das heißt meist dringt sie durch die Atemluft ein. Oft gibt die erkrankte Person durch Husten mikroskopisch kleine Tröpfchen in die Umgebungsluft und diese können von anderen Personen eingeatmet werden.
Ein Ansteckungsrisiko haben nur Personen, die in sehr engem Kontakt (zum Beispiel in sehr engen, schlecht belüfteten Räumen über einen Zeitraum von mehreren Stunden, bei sehr engem Köperkontakt) zu einer mit einer ansteckenden Lungentuberkulose erkrankten Person hatte.
Nicht jeder Tuberkuloseerkrankter ist ein Ausscheider von Bakterien. Manchmal ist der Krankheitsherd so tief in der Lunge verborgen, dass keine Bakterien ausgeatmet werden.
Eine Ansteckung wird mit einem Bluttest (Gamma – Interferon- Test) nachgewiesen. Hochspezifische Antikörper des Tuberkulosebakteriums stimulieren im Reagenzglas sogenannte Gedächtniszellen. Wenn diese die Antikörper erkennen, weil sie im Rahmen einer Infektion schon einmal gezeigt wurden, produzieren sie vermehrt verschiedene Botenstoffe, unter anderem Interferon- γ. Dieser Botenstoff kann dann im Labor gemessen werden.
Tuberkulose ist heute mit einer Reihe gut wirksamer Medikamente heilbar. Die Therapie mit Antibiotika besteht üblicherweise aus vier verschiedenen Medikamenten, den Tuberkulostatika. Bei einer ansteckenden Lungentuberkulose erfolgt die Behandlung unter isolierten Bedingungen meist in einem Fachkrankenhaus für Pulmologie. Sie dauert in der Regel bis zu vier Wochen. Danach ist sie nicht mehr ansteckend, muss aber zwingend zu Hause insgesamt mindestens sechs Monate fortgesetzt werden.
Ist eine Person lediglich infiziert, aber noch nicht erkrankt, kann mit einer vorsorglichen Behandlung mit Antibiotika verhindert werden, dass die Erkrankung ausbricht.