Tattoos liegen weiter im Trend – Interessierte sollten Risiken kennen und meiden
Jahrhunderte- und jahrtausendelang waren Tätowierungen also schon in unterschiedlichsten Kulturen verbreitet, bevor sie in den 1990er Jahren in Deutschland und anderen europäischen Ländern einen enormen Aufschwung erlebten. Dieser hält bis heute an, und mittlerweile trägt etwa jeder fünfte Erwachsene in Deutschland mindestens ein Bild oder einen Schriftzug auf seiner Haut.
Keine Kompromisse bei Professionalität und Hygiene eingehen
Da das Tätowieren mit einem – wenn auch relativ oberflächlichen – Eingriff in die Haut verbunden ist, gehen damit auch gewisse gesundheitliche Risiken einher. Wer sich gern ein Tattoo stechen lassen möchte, sollte diese Risiken kennen und nach Möglichkeit minimieren. So ist insbesondere Personen, bei denen bereits eine Neigung zu Allergien bekannt ist, vor dem Tätowieren eine ärztliche Beratung zu empfehlen. Sollte sich herausstellen, dass die verwendeten Farbstoffe eine Allergie auslösen, könnte dies vor allem deshalb zu Problemen führen, weil sie sich nicht schnell wieder aus der Haut entfernen lassen. Ein weiteres nicht zu unterschätzendes Risiko sind Infektionen, die entstehen können, wenn Keime beim Tätowieren in die Haut gelangen. Deshalb ist es wichtig, sich nur einem professionellen Tattoostudio anzuvertrauen, wo strikt darauf geachtet wird, dass alle hygienischen Standards eingehalten werden. Die Kosten für ein Tattoo spielen natürlich auch eine Rolle, sollten aber nie der Grund dafür sein, in puncto Hygiene oder Professionalität des Tätowierers Zugeständnisse zu machen. Bei der Wahl der Motive für die Tattoos sollte es natürlich selbstverständlich sein, dass dafür verbotene oder verfassungsfeindliche Symbole ebenso wenig infrage kommen wie beleidigende, rassistische oder anderweitig Menschen herabwürdigende Abbildungen oder Texte. Zudem ist es mehr als nur eine Überlegung wert, wie wichtig einem selbst das in Erwägung gezogene Motiv vielleicht in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren noch ist.
Entfernung von Tattoos ist ebenfalls nicht risikofrei
Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass eventuelle Komplikationen beim Tätowieren mit einem erheblichen Kostenrisiko behaftet sind, weil die Krankenkassen die Folgekosten solcher Komplikationen in der Regel nicht übernehmen. Ausdrücklich abgeraten wird davon, dass sich Angehörige bestimmter Risikogruppen tätowieren lassen. Dazu gehören zum Beispiel Frauen während der Schwangerschaft, Personen, die immunschwächende Medikamente oder Antibiotika einnehmen, sowie Menschen mit Herzkrankheiten, Diabetes oder Blutgerinnungsstörungen. Die Tatsache, dass sich Tattoos im Prinzip wieder entfernen lassen, sollte übrigens nicht zu leichtfertigen Entscheidungen verleiten. Denn wenn jemandem sein Tattoo irgendwann einmal nicht mehr gefällt, dann lässt es sich eben doch nicht so einfach wieder beseitigen wie etwa ein Aufkleber auf dem Auto. Manchmal lässt sich ein nicht mehr erwünschtes Detail durch eine Erweiterung oder Variation des vorhandenen Tattoos beseitigen oder überdecken. Soll ein Tattoo aber tatsächlich komplett entfernt werden, dann erfordert dies in der Regel eine medizinische Behandlung in Form eines chirurgischen Eingriffs oder einer Laserbehandlung, wobei beide Varianten mit entsprechenden Komplikationsrisiken verbunden sind. Bei einer chirurgischen Entfernung von Tattoos kann es zu Infektionen kommen, während bei der Laserbehandlung neben den allgemein mit Laserbehandlungen verbundenen Risiken noch das Problem hinzukommt, dass sich unter der Einwirkung des Lasers aus den Tattoo-Farbstoffen toxische Spaltprodukte bilden und in der Folge zu Zellschäden in der Haut führen können.