Suchen, Finden, Verstehen: Wie Suchmaschinen unser Online-Erlebnis gestalten
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Google und seine Konkurrenten - hohe Marktanteile für die Amerikaner
Zugegeben, Google reagiert schnell, ausführlich und vielseitig. Es wundert also nicht, wenn diese Suchmaschine zum absoluten Marktbeherrscher wurde. Mit 91,88 % in 2022 stach Google alle Mitbewerber aus. Wer beruflich recherchiert, wird deshalb kaum auf diese Dienste verzichten. Dennoch neigen immer mehr User dazu, sich anderer, kleinerer Suchmaschinen zu bedienen. Dies vor allem deshalb, weil so viel Macht keineswegs mit Unfehlbarkeit - dafür aber mit weiteren Nachteilen - einhergeht.
KI - Künstliche Intelligenz und Falschinformationen
Auch wenn erst in den letzten Monaten die Diskussion um Künstliche Intelligenz richtig hochgekocht war, sind die dahinter stehenden Anwendungen keineswegs neu. Selbst von Google wurden sie schon seit Jahren genutzt. Microsoft war hier jedoch mit Bing einen Schritt voraus. Allerdings nicht immer zur Zufriedenheit der Nutzer, denn das Risiko für Deep Fakes steigt nicht nur mit unzureichenden Suchen, sondern auch mit der Vielzahl der Seiten im Net, die sich nicht auf Fakten, sondern auf zusammengesammelte Informationen verlassen. Daran ändern auch Mitbewerber wie ChatGPT von OpenAI nur wenig.
Sozial und anonym - kleine Suchmaschinen
Es müssen jedoch keineswegs die großen Suchmaschinen, mit ihren künstlich generierten langen Texten und der bezahlten Werbung sein. Zwar sind die Ergebnisse aus Gründen nicht so umfangreich, dafür werden aber die Nutzer mit wenig anderen Nachteilen konfrontiert. Eine anonyme Suchmaschine verzichtet auf Datensammlungen, wie sie beispielsweise bei Google für die Einblendung von individualisierter Werbung genutzt werden.
Oft ist ihre Finanzierung auf Spenden angewiesen. Einige der Suchmaschinen sichern sogar zu, den Ertrag durch Suchaufgaben wiederum sozialen und nachhaltigen Projekten wie dem Pflanzen von Bäumen zukommen zu lassen. Sieht man sich die Summen an, die bei Google und Co. generiert werden, ist dies wahrlich eine anspruchsvolle Aufgabe. Bei den Großen der Branche wurden für 2023 die erzielten Werbeeinnahmen auf 7,5 Milliarden Euro angesetzt. Für 2028 wird der Werbeumsatz auf 11 Milliarden Euro geschätzt.
Wer primär kleine Suchmaschinen mit seinen Anfragen beliefert, kann folglich durchaus etwas zu mehr Chancengleichheit auf dem Markt beitragen, auch wenn dies vermutlich dennoch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein wird.
Mehr Datenschutz - Scheinsicherheit oder Tatsache
Wer kleine Suchmaschinen beliefert, erhofft sich in der Regel mehr Datenschutz. Keine Speicherung der IP-Adresse, keine Werbung, kein nach individuellem Muster berechnete Beantwortung der Suchanfragen. Wichtig ist dabei jedoch, dass bei diesen Suchmaschinen der Server in der EU stehen. Nur dann gelten die sinnvollen Datenschutzregelungen der Europäischen Gemeinschaft. Steht der Server in den USA oder einem asiatischen oder afrikanischen Land, kann sich der vermeintliche Schutz und Vorteil schnell ins Gegenteil verkehren. Ein regelmäßiger Check und die eigene Kontrolle, was für die genutzte Suchmaschine gilt, bewahren jedoch vor Nachteilen.