Strompreiserhöhung 2021 – Verbraucher sollten wechselwillig sein
Im Grunde stand aus der Erfahrung bereits fest, dass die Preise erneut einen Anstieg erkennen lassen würden. Die Dienstleister begründen diesen Trend in ihren Ankündigungen vor allem mit drei Aspekten:
- Steuern
- Umlagen
- Abgaben
Insbesondere die sogenannte EEG-Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz wird oft und gerne als wesentliches Argument für eine Anhebung der Preise ins Feld geführt. Und in der Tat: Sie stieg seit dem Jahr 2004 um mehr als das Zehnfache.
Preise werden auch über das Jahr 2021 hinaus steigen
Aus der Politik war zu vernehmen, dass Verbraucher eine Entlastung erfahren sollten. Die Wirklichkeit jedoch sah anders aus. Rund 32 Cent pro Kilowattstunde (kWh) Strom zahlten Kunden hierzulande Anfang 2021. bei steigender Tendenz. Provider, die in unabhängigen Tests mit günstigen Angeboten gut bis sehr abschneiden, sind hier freilich berücksichtigt. Interessant an der Entwicklung ist, dass Lieferanten nur bedingt Einfluss auf die Stromkosten haben. Sie können jedoch abwägen, ob und in welchem Ausmaß sie steigende oder sinkende Kosten an ihre Kundschaft weitergeben möchten. Dies gilt sowohl für Stromanbieter ohne Schufa Abfrage als auch jene Anbieter, die generell eine ausreichende „Schufa“ neuer Kunden voraussetzen. So oder so gehen Experten von einer Fortsetzung des Preisanstiegs aus. Die schnellere Umsetzung der Pläne zur Energiewende könnte deutlichere Spuren hinterlassen. Gerade Auswirkungen der neuen CO2-Abgabe und steigender Netzentgelte für die kommenden Jahre sind nur schwer absehbar.
Ein Beispiel zur Preisentwicklung der vergangenen zwei Jahrzehnte:
Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat sich der Strompreis bei einem jährlichen Verbrauch von 3.500 kWh seit dem Jahr 2000 von rund 14 Cent pro Kwh auf 31,89 Cent zum ersten Quartal 2021 mehr als verdoppelt.
Vor dem Hintergrund der BDEW-Statistik liegt es nahe, dass die Strompreiserhöhung 2021 eher eine Zwischenstation auf dem Weg zu weiter steigenden Stromausgaben für deutsche Haushalte sein dürfte. Für Verbraucher wie auch Unternehmenskunden sind derlei Einschätzungen ein klares Signal. Sie sollten aktiv werden und nicht langfristig einem Stromversorger treu bleiben. Diese Treue nämlich macht sich am Ende negativ auf der Abrechnung des Verbrauchs bemerkbar. Stattdessen raten Branchenkenner dazu, die Gelegenheiten für einen regelmäßigen Anbieterwechsel unbedingt wahrzunehmen. Wer erstmals Anbieter und Tarif wechselt, kann mithilfe eines Vergleichsrechners schnell ein paar Hundert Euro pro Jahr sparen. Und auch Kunden, die immer wieder wechseln, dürfen sich dank unterschiedlicher Bonuszahlungen (Neu- oder Wechselbonus, vorübergehende Rabatte) für sinkende Belastungen sorgen.
Zudem lassen sich Dienstleister, die im Wettbewerb am Markt um den Titel „Bester Stromanbieter“ kämpfen, manchen Anreiz für einen Wechsel einfallen. Preisgarantien für ein bis zwei Jahre beispielsweise sind ein Weg, um sich als Stromkunde zumindest für eine Weile gegen die nächste Strompreiserhöhung zu schützen. Steigen die Preise, können sich Stromkunden bei Tarifen mit garantierten Preisen vorerst entspannt zurücklehnen. Auch nach Ablauf der Garantiephase können Verbraucher in schöner Regelmäßigkeit auf die Preisbremse treten. Dazu braucht es nicht viel mehr als die Bereitschaft, die Preisentwicklungen ständig im Blick zu behalten und rechtzeitig die nötigen Schritte für den nächsten Tarifwechsel zu planen.
Die große Mehrheit aller Stromanbieter kümmert sich inzwischen um alle Maßnahmen. Kunden müssen heute im Grunde nur noch an ihre Kündigungsfristen denken und den Auftrag für einen Wechsel erteilen. Folgen der nächsten Strompreiserhöhung lassen sich so abmildern.