So können Sie Ihr Geld vor einer Inflation schützen
Mit den Auswirkungen der Pandemie und des Ukrainekriegs wird dieser Prozess gerade beschleunigt. Durch die sprunghaft ansteigende Inflation, im März 2022 lag sie bei um die 7 %, schreitet der Kapitalverlust mit Riesenschritten voran. Deshalb ist es an der Zeit, über alternative Geldanlagen nachzudenken, um den Auswirkungen der Inflation entgegenzutreten und das eigene Vermögen nicht zu gefährden.
Einen wirksamen Schutz vor Inflation kann nur derjenige erreichen, der sein Geld gewinnbringend anlegt. Nebenbei besteht eine gute Chance zur Kapitalvermehrung. Allerdings geht mit dieser Form von Anlagen ein erhöhtes Risiko einher. Sie unterliegt Wertschwankungen, welche aber meist kurzfristiger Natur sind. Der langfristige Trend zeigt seit Jahrzehnten nach oben.
Folgende Anlageformen tragen dazu bei, bei Vermögensaufbau und Kapitalerhalt der schleichenden Geldentwertung einen Riegel vorzuschieben!
Derzeit sind Aktien und ETFs sicher die beste Geldanlage zum Inflationsschutz. In der Regel steigen nämlich die Kurse, wenn sich die Geldmenge ausdehnt. Dabei kommt es auf die Auswahl der Aktien an. Es profitieren nur diejenigen Unternehmen, denen es gelingt, die Preissteigerungen an ihre Kunden weiterzugeben.
Für Neulinge auf dem Börsenparkett empfehlen sich ETFs (Exchange Traded Funds). Diese bilden einen gesamten Aktienindex wie den DAX und den Dow Jones ab. Dadurch wird das Risiko im Depot breit gestreut und auf mehrere Schultern verteilt.
Für junge Menschen, die Vermögensaufbau betreiben möchten, bieten sich ETF-Sparpläne an. Dabei wird ein monatlicher Festbetrag vereinbart, der in den ausgewählten Fonds eingezahlt wird. Etwaige Ausschüttungen werden reinvestiert, sodass mit dem Eintritt ins Rentenalter ein erkleckliches Sümmchen bereitsteht, um den Lebensabend zu genießen.
Auch Immobilien gelten als inflationssicher. Dabei ist eine differenzierte Betrachtungsweise notwendig, kommt es doch auf das jeweilige Objekt an. Zudem verzeichnet die Branche in den letzten Jahren einen außerordentlichen Preisanstieg, sodass die Gefahr einer Immobilienblase besteht. Grundsätzlich sind bei einem Immobilieninvestment folgende Aspekte ausschlaggebend:
● Lage
● Dauer der Mietverträge
● Anzahl der Wohneinheiten
● indexierter Mietvertrag, bei dem sich die Miete der Inflation anpasst
Die demografische Entwicklung lässt darauf schließen, dass der Wert von Eigenheimen zukünftig sinken wird. Der Bedarf an kleinen Wohneinheiten für Single- und Zweipersonenhaushalte dagegen nimmt zu. Derzeit versprechen vor allem Mietshäuser mit guter Mieterstruktur in Ballungsgebieten eine aussichtsreiche Rendite.
Eine elegante Lösung für Neulinge oder Menschen mit begrenztem Kapital bietet sich mit Immobilienaktien und Immobilienfonds an. In diese Anlagen können regelmäßig auch kleinere Summen investiert werden.
Auch Infrastrukturfonds gewinnen derzeit an Charme. Der Ausbau der Infrastruktur wird in Deutschland aufgrund des herrschenden Investitionsstaus bei Brücken- und Autobahnausbau noch einige Jahre prominent platziert auf der Agenda stehen. Zumal es auch bei der Erweiterung der Kommunikationsnetze und der erneuerbaren Energie drängt.
Unternehmen, die in Infrastrukturfonds vertreten sind, besitzen in der Regel langfristige Verträge und sind weniger abhängig von Konjunkturschwankungen.
Gold ist die Krisenwährung an sich, für einen fundamentalen Inflationsschutz aber eher ungeeignet. Langzeituntersuchungen wie die “Real” Assets* von der Columbia Business School belegen, dass sich der Goldpreis über längere Zeiträume weit unterhalb der Inflationsrate entwickelte.
Zudem unterliegt der Goldpreis hohen Schwankungen, das Edelmetall wirft weder Zinsen noch Dividenden ab und generiert Aufbewahrungskosten.
Bei Unternehmensanleihen stellt der Anleger Firmen Kapital zur Verfügung, um diese zu finanzieren. Der Gewinn für den Investor besteht in zukünftigen Zinszahlungen.
Dabei spielt die Bonität der Unternehmen eine entscheidende Rolle. Diese ist bei Großkonzernen im Regelfall besser ausgeprägt als bei Mittelständlern. Da die Kurse von Anleihen bei steigender Inflation sinken, ist diese Anlageform zum Inflationsschutz nicht zu empfehlen.
Beide Anlageformen bieten überdurchschnittlich hohe Zinsen, vor allem, wenn zahlungskräftige Firmen eingebunden sind. Zudem kann eine Erfolgsbeteiligung festgelegt werden. Vom Risikoprofil ähneln sie Aktien und Anleihen und können bei einer mäßigen Geldentwertung Inflationsschutz gewährleisten.
* Quelle
Ang, Andrew: Real Assets file:///C:/Users/wolsc/Downloads/SSRN-id2161124.pdf, Columbia Business School, New York, 2012