Scrum – die Grundlage des agilen Projektmanagements
Es ist verantwortlich für die Steuerung der Prozesse und behält dabei immer die Ressourcen im Auge. Bei einer steigenden Komplexität der Projektarchitektur tritt das klassische Projektmanagement mehr und mehr in den Hintergrund. Zunehmend setzen Unternehmensleitungen auf flexiblere Vorgehensweisen. Scrum gilt dabei als zentrale Methode des agilen Projektmanagements.
Die Scrum Methode als Herzstück des agilen Projektmanagements
Scrum als Begriff ist dem Rugby entlehnt und bedeutet auf Deutsch so viel wie ”Gedränge”. Damit soll die enge Kooperation innerhalb eines Teams beschrieben und das konzentrierte Arbeiten in abgesteckten Zeitspannen verbildlicht werden. Scrum wurde von den japanischen Wissenschaftlern Ikujiro Nonaka und Hirotaka Takeuchi entwickelt. Von den beiden Softwareentwicklern Jeff Sutherland und Ken Schwaber wurden deren Ansätze 1995 in einen für Unternehmen nutzbaren Rahmen gegossen.
Scrum beschreibt ein iteratives (wiederholendes) und inkrementelles (kontinuierliches) Vorgehen im Projektmanagement. Dabei werden in einzelnen, in sich abgeschlossenen Projektschritten (Sprints) Schritt für Schritt verschiedene Projektversionen erarbeitet. In Zusammenarbeit mit den Kunden wird das Ergebnis sukzessive verbessert. Die Sprints werden so lange wiederholt, bis dem Kunden ein optimal angefertigtes Produkt geliefert wird.
Scrum zeichnet sich durch schlanke Abläufe und regelmäßige Feedbacks aus. Im Ergebnis können Projekte schneller und kostengünstiger durchgeführt werden als beim klassischen Projektmanagement. Das Konzept hat sich inzwischen so weit durchgesetzt, dass damit ein relevanter Wettbewerbsvorteil erzielt werden kann. Unternehmen, die den modernen Methoden des Projektmanagements offen gegenüberstehen, stellen ihren Betrieb beispielsweise mithilfe von Schulungen und Scrum Zertifizierungen mit Pureconsultant.de für die Zukunft auf.
Der Ablauf einer Projektentwicklung nach der Scrum Methode
Der Prozess startet mit der Auftragsvergabe, nach der das Projektteam und der Kunde die Projektziele festlegen. Danach erarbeitet das Team in sich wiederholenden Etappen funktionierende Teilprodukte, die dem Auftraggeber vorgelegt werden. In regelmäßigen, kurzen Meetings werden die Ergebnisse erörtert, um in der nächsten Etappe das Ergebnis zu optimieren. Die Änderungen werden dokumentiert und in Artefakten festgehalten. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis ein optimales Ergebnis erreicht ist.
Der Aufbau eines Scrum Projekt Teams
Bei Scrum wird der Projektmanager, der alleinige Entscheidungsgewalt besitzt, unnötig. Die Methode stützt sich auf drei zentrale Säulen, die in der Fachsprache Rollen, Meetings und Artefakte genannt werden.
Die Rollen innerhalb eines Scrum Projektmanagements
Bei der Realisierung eines Scrum Projektes übernehmen die ausgewählten Mitarbeiter verschiedene Rollen und Funktionen. Dabei ist es wichtig, dass die Aufgaben und Verantwortlichkeiten harmonisch ineinander übergreifen.
Der Product Owner
Der Product Owner balanciert die Interessen des eigenen Unternehmens mit denen der Kunden aus. Er formuliert eine langfristige Vision des Projekts und gewährleistet, dass den Mitgliedern des Entwicklungsteams die richtigen Aufgaben zugewiesen werden und alle Beteiligten ihre Zeit sinnvoll nutzen.
Das Entwicklungsteam
Je nach Größe des Projekts umfasst das Entwicklungsteam bis zu 8 Personen. Es ist interdisziplinär aufgestellt, wodurch die Selbstorganisation und autonomes Arbeiten erleichtert wird. Dabei gilt es zu beachten, dass alle notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten, die für das Projekt notwendig sind, abgebildet werden.
Der Scrum Master
Das Scrum Master übernimmt die Funktion des Coaches. Seinem Aufgabenbereich obliegt es, dafür zu sorgen, dass das Entwicklungsteam und der Product Owner ihre Aufgaben effizient erfüllen können. Er räumt alle Barrieren aus dem Weg und schützt das Team vor einer nicht gewollten Einflussnahme. Überdies steht er mit allen Stakeholdern in Verbindung und garantiert, dass die agilen Grundsätze von allen Beteiligten beachtet werden.
Der Sprint als zentraler Leitfaden von Scrum
Als oberstes Ordnungsprinzip der Scrum Methode gelten die Sprints. Dabei handelt es sich um einzelne Etappen, deren Zeitspanne sich projektabhängig zwischen einer und vier Wochen bewegt. Während das Entwicklungsteam innerhalb eines Sprints versucht, die vorgegebenen Ziele zu erreichen, arbeitet der Project Owner parallel daran, den nächsten Sprint vorzubereiten. Auf diese Weise geht ein Sprint in den anderen über, ohne dass ein Zeitverlust verzeichnet werden muss.
Effiziente Meetings
Innerhalb der Sprints sind immer wiederkehrende, kurze Meetings ein fester Bestandteil. Sie finden in unterschiedlichen Formaten statt:
Planning
In der Planungsphase eines Sprints nimmt das gesamte Scrum-Team am Meeting teil. Das Planning kann bei einem vierwöchigen Sprint bis zu 8 Stunden umfassen. Dabei werden die anstehenden Aufgaben diskutiert und der zu erwartende Aufwand eingeschätzt. Der Product Owner übernimmt die Priorisierung der Aufgaben und setzt eine Reihenfolge der Abläufe fest.
Daily
Während des täglichen Meetings, das nicht mehr als 15 Minuten umfasst, sprechen sich die Mitglieder des Entwicklungsteams untereinander ab und bringen einander auf den neuesten Stand.
Review
Am Ende eines jeden Sprints findet ein Review statt. An ihm beteiligen sich das gesamte Scrum-Team, Stakeholder und ein Kundenvertreter. Die Ergebnisse und eventuelle Verbesserungsmöglichkeiten werden analysiert, worauf der Product Owner Feinjustierungen bei der Priorisierung für den nächsten Sprint vornimmt.
Retrospective
Nach Abschluss eines Sprints erörtert das Scrum Team die Arbeitsprozesse unter Berücksichtigung agiler Prinzipien. Der Fokus liegt auf Selbstreflexion, Offenheit und Verbesserung.
Product Backlog Refinement
Dieses Meeting findet vor der Planungsphase des nächsten Sprints statt. Es ermöglicht dem Entwicklungsteam und dem Product Owner, die anstehenden Aufgaben zu reflektieren.
Artefakte – die Werkzeuge in Scrum
Der letzte zentrale Baustein der Scrum Methode sind Artefakte. Es handelt sich dabei um Dokumente, die der Transparenz dienen.
Product Backlog
Alle Aufgaben des Teams werden in ein Kanban-Board eingepflegt, welches für alle Beteiligten einsehbar ist und das vom Product Owner verwaltet wird.
Sprint Backlog
Das Sprint Backlog dient dem Entwicklungsteam als Themenspeicher. Es enthält alle Aufgaben, die während des betreffenden Sprints zu bewältigen sind.
Definition of Done (DoD)
Die DoD umfasst allgemeingültige Regeln und Akzeptanzkriterien, die die Erledigung einer Aufgabe definieren. Erst wenn diese erfüllt sind, kann die betreffende Aufgabe im Kanban Board auf “done” verschoben werden.
Product Increment
Dieses Dokument beschreibt alle Arbeitsergebnisse, die während eines Sprints erzielt wurden.
Story Points & Planning Poker
Dabei geben die Mitglieder des Entwicklungsteams in der Planungsphase eines neuen Sprints ihre Einschätzung über den zu erwartenden Aufwand ab. Die Ergebnisse dieser Aufwand-Nutzen-Einschätzung erleichtern dem Product Owner die Priorisierung der Aufgaben und die langfristige Planung.
Sprint Goal
Dieses Dokument wird vom Product Owner während der Planungsphase eines Sprints formuliert und beschreibt die Ziele, die innerhalb eines solchen erreicht werden sollen.
Fazit
Die Scrum Methode ist eine moderne Herangehensweise, um komplexe Projekte abzuwickeln. Sie liefert nach Abschluss einer jeden Entwicklungsphase ein funktionsfähiges Produkt. Die Erfahrungen, die in jedem Sprint gemacht werden, werden in der nächsten Phase verwendet, um das Produkt zu optimieren. Scrum ist damit Grundlage eines jeden modernen Projektmanagements und gilt als Standard einer agilen Produktentwicklung.