Schockanrufer scheitern an besonnenen Bürgern
Sie versuchten ihr Glück in verschiedenen Haushalten in Görlitz und Kodersdorf. Zunächst meldeten sich jeweils die weinenden, aufgelösten Angehörigen. Eine angebliche Tochter sagte: „Mutti, Mutti, ich hatte einen schweren Unfall und bin auf der Polizeidirektion". Bei einem weiteren Anruf weinte ein Mann. Die Geschädigte fragte, ob da ihr Schwiegersohn sei und der Betrüger sagte „Ja“ und berichtete ebenfalls von einem Unfall, den er verursacht hätte. Dann übernahmen vermeintliche Polizisten die Telefonate und gaben vor, es sei ein Kind getötet und die Mutter schwer verletzt worden. In einem anderen Fall war eine Zweifachmutter zu Tode gekommen. Neu an den Geschichten der Betrüger war das Detail, dass es sich bei der Frau um die Tochter eines Politikers handeln soll und daher Stillschweigen über das Ganze bewahrt werden müsse. Die Täter gaukelten weiter vor, dass den Unfallverursachern eine lange Zeit in Untersuchungshaft drohe, sie aber gegen eine Kaution auf freien Fuß kämen. Zwischen 70.000 und 85.000 Euro forderten die Kriminellen. Auch Schmuck und Gold würden sie akzeptieren. Glücklicherweise reagierten alle Angerufenen richtig und gaben nichts über ihre Finanzen preis. Teilweise legten die Täter selbst auf, in anderen Fällen beendeten die Bürger die Gespräche. Zu einem finanziellen Schaden kam es nicht.
Die Polizei empfiehlt, es den Angerufenen gleich zu tun und sich zunächst gedanklich auf nichts einzulassen. Lassen Sie sich nicht in die Täuschung der Täter hineinziehen. Prüfen Sie die Aussagen der Betrüger, geben Sie NICHTS preis, keine Namen, keine Adressen, keine Informationen über ihr Vermögen. Die Kriminellen nutzen jede Information, um ihre Geschichte glaubhafter zu gestalten. Und allem voran, lassen Sie sich auf keine Geldübergaben oder Überweisungen ein. Informieren Sie die Polizei!