Schlaflosigkeit wird zum Massenphänomen
Schlafstörungen sind
in Deutschland ein wachsendes Problem. Das legen unter anderem Daten der Kaufmännischen Krankenkasse KKH
nahe. Sie weisen für die Jahre 2011 bis 2021 einen Anstieg entsprechender
Diagnosen um etwa 77 % auf. Die Zahlen beziehen sich auf Schlafstörungen ohne
organische Ursache.
Rund 1,2 Millionen Deutsche sollen von Schlafstörungen betroffen sein. Und
diese Zahl umfasst nur diejenigen, bei denen eine entsprechende ärztliche
Diagnose gestellt wurde. Viele Betroffene suchen allerdings nicht den Arzt auf
und die Dunkelziffer könnte somit noch weit höher liegen.
Mediziner sehen darin ein ernsthaftes Problem, denn dauerhaft gestörter Schlaf
kann die Entstehung schwerwiegender Erkrankungen begünstigen. Bekannte Folgen
sind unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen, eine geschwächte Immunabwehr,
Angststörungen und Depressionen. Selbstverständlich ist nicht jede schlaflose
Nacht gleich behandlungsbedürftig, dauerhafte und ernsthafte Schlafprobleme
sollten Betroffene jedoch nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Schlafstörungen sind nicht immer ein Fall für den Arzt
Einer Forsa-Umfrage zufolge
sind beruflicher Stress und Sorgen im privaten Bereich bei vielen Menschen die Hauptverursacher von schlechtem Schlaf.
Sind die Belastungen und damit die Schlafstörungen überschaubar und
vorübergehend, ist das nicht unbedingt ein Fall für den Arzt. Experten raten
hier hauptsächlich dazu, gegen den Ursprung des Problems vorzugehen, also
Belastungen zu reduzieren und für Ausgleich zu sorgen.
Hausmittel oder pflanzliche Präparate können mitunter hilfreich sein, um das
Ein- und Durchschlafen zu fördern. Bekannte Heilpflanzen für besseren Schlaf
sind Baldrian, Hopfen und Lavendel, die beispielsweise vor dem Zubettgehen als
Tee konsumiert werden können. Auch Hanf und vor allem dessen Bestandteil CBD
gelten als schlaffördernd.
Viele Menschen schwören außerdem auf Melatonin, das beispielsweise in Form von Schlafspray angewendet werden kann. Bei Melatonin handelt es
sich um ein körpereigenes Hormon, das eine wichtige Rolle bei der Regulation
des Schlaf-Wach-Rhythmus einnimmt. Der Körper produziert es vermehrt, sobald es
dunkel wird und regt so Ruhe und Schlaf an. Diese Wirkung soll auch künstlich
zugeführtes Melatonin haben. Häufig wird Melatonin in entsprechenden Präparaten
mit schlaffördernden Heilpflanzenextrakten kombiniert, um die Wirkung zu
verstärken.
Bei milden Schlafstörungen empfehlen Experten in der Regel zunächst pflanzliche
Präparate und/oder Melatonin, da sie – anders als die meisten
verschreibungspflichtigen Schlafmittel – keine Gewöhnung oder
Abhängigkeit erzeugen.
Schlafmediziner helfen bei ernsthaften Problemen
Wird die Schlaflosigkeit zu einer
dauerhaften und ernsthaften Belastung, ist damit nicht zu spaßen. Schlafprobleme
können organische oder psychische Ursachen haben und sowohl Symptom als auch
Verursacher von schwerwiegenden Erkrankungen sein. Ist beispielsweise eine
Schlafapnoe die Ursache der gestörten Nachtruhe, kann es sein, dass der Körper
in den Schlafphasen nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.
Im Zweifelsfall ist deshalb der Gang zum Mediziner angeraten. Erster
Ansprechpartner sollte der Hausarzt oder die Hausärztin sein.
Gegebenenfalls kann dann eine weitergehende Untersuchung, Diagnose und
Behandlung durch spezialisierte Schlafmediziner erfolgen. In der Region Lausitz
gilt das Zentrum für Lungenkrankheiten und Schlafmedizin als renommierte Anlaufstelle.