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Sachsen liegt in der deutschen Geburtenstatistik weit vorn – aber die Bevölkerung schrumpft trotzdem

18. Januar 2021, 12:13
Sachsen liegt in der deutschen Geburtenstatistik weit vorn – aber die Bevölkerung schrumpft trotzdem

Obwohl der Geburtenknick der frühen 90er Jahre überwunden ist und sich die Fertilitätsraten in Deutschland einigermaßen erholt haben, bekommen Familien nicht nur in Ostdeutschland immer noch zu wenige Kinder. Ohne Zuwanderung würde die Bevölkerungszahl der BRD stetig sinken – gemeinsam mit der Überalterung ein unhaltbarer Zustand. Woran liegt das?

Ländervergleich und Trend

Die Fertilitätsrate pro Frau beträgt in Deutschland seit Jahrzehnten deutlich unter 2. Das heißt, dass jede Frau im Laufe ihres Lebens im Durchschnitt weniger als zwei Kinder bekommt. Um eine konstante Bevölkerung zu erhalten, wäre aber sogar ein Wert leicht oberhalb von 2 notwendig. Auch ein Trend: In den neuen Bundesländern ist die Geburtenrate mittlerweile etwas höher als in den alten Bundesländern, und zwar trotz zum Teil schwierigerer Arbeitsplatz- und Wirtschaftssituation. Sachsen liegt derzeit mit einer Fertilitätsrate von 1,66 auf Platz 3 im Ländervergleich, während Brandenburg mit 1,69 führt und das Saarland mit 1,49 Schlusslicht ist.
Im europäischen Vergleich befindet sich Deutschland mit durchschnittlich 1,57 Kindern pro Frau im Mittelfeld. An der Spitze liegt derzeit Frankreich mit 1,88 - selbst zum zweiten Platz Schweden (1,76) haben die Franzosen einen deutlichen Vorsprung. Den letzten Platz belegen hier Spanien (1,26) und Malta (1,23).
Zurück zu unserem Bundesland: Der Trend der schrumpfenden Bevölkerung hält hier seit den 1970er Jahren an: Von 5,4 Millionen Einwohnern ist die Zahl auf mittlerweile 4,2 Millionen zurückgegangen. Prognosen des Statistischen Landesamtes gehen von einer weiteren Reduzierung im Verlauf der kommenden Jahrzehnte aus und sagen für 2060 eine Einwohnerzahl von 3,4-3,8 Millionen voraus.


Komplexe Ursachensuche

Eine Umfrage von Zava geht den Ursachen auf den Grund und hat über Eintausend Frauen in Deutschland befragt, warum sie ihren Kinderwunsch vertagen, welche Einflüsse auf die Entscheidung einwirken und wie das optimale und maximale Alter für das erste Kind eingeschätzt wird.
Besonders interessant: Die Umfrage, warum sich Frauen gegen Kinder entscheiden. Dabei erschien die Befürchtung, das Kind werde zu hohe Kosten verursachen bzw. sich mit der persönlichen finanziellen Situation nicht vereinbaren lassen, an erster Stelle. Auch der Wunsch, zuerst eigene Wünsche und Träume umzusetzen, also der Punkt “Selbstverwirklichung” wurde besonders häufig genannt und landete damit auf dem zweiten Platz. Gleichauf jedoch mit diesem Argument war schlicht die Aussage, dass die befragte Frau kein Bedürfnis habe, Kinder zu bekommen – eine völlig berechtigte und offenbar nicht zu vernachlässigende Einstellung. Mit Blick auf Sachsen kann man auch hier bedeutsame Unterschiede feststellen: Unser Bundesland belegt mit nur 21 % Ja-Antworten bei der Frage nach hohen Kosten als Grund gegen den Kinderwunsch den drittletzten Platz. Günstige Lebensverhältnisse und niedrige Mieten machen es hier einfach, Nachwuchs zu bekommen, da sich preiswert Wohnraum finden lässt, um diesen großzuziehen.
Auch das Alter, in welchem die Mütter ihre ersten Kinder zur Welt bringen, hat sich verändert. Waren es 2009 noch 28,8 Jahre, stieg das Erstgebärendenalter bis 2019 auf 30,1 Jahre an. Die Zahl der Mütter über 40 hat sich in diesen Jahren glatt vervierfacht.


Fazit

Sachsen ist in Sachen Nachwuchs nicht schlechter aufgestellt als andere Bundesländer, kann die fehlenden Geburten aber auch nicht durch Zuwanderung ausgleichen wie viele Gegenden in Westdeutschland. Neben älteren Müttern werden auch Veränderungen in der Altersverteilung (Stichwort Überalterung) noch bedeutsame Herausforderungen aufwerfen. Es braucht moderne Modelle, um für diese Bedingungen gewappnet zu sein.

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