Das Forschungsinstitut F+B hat dabei alleine für das Jahr 2016 errechnet, dass die ortsüblichen Vergleichsmieten um durchschnittlich 1,8 Prozent angestiegen sind. Dabei wenig überraschend: Am größten ist der Anstieg in Großstädten wie Stuttgart oder München. In München liegen die Mieten rund 71 Prozent über dem deutschlandweiten Durchschnitt, auch Stuttgarter zahlen mit 49 Prozent fast mehr als die Hälfte der durchschnittlich angesetzten Mieten.
Von diesem Trend profitieren nicht nur die Vermieter in Großstädten; vergleichsweise günstige Städte im Osten des Landes erleben derzeit einen Zuwachs, wodurch sich der Einwohnerrückgang leicht abschwächt. So gelten Städte wie Görlitz als umschwärmte Städte, da sie nicht nur bei dort ansässigen Rentnern, sondern auch bei jungen Menschen immer beliebter werden.
Altstadtflair und niedrige Mieten locken an
Die schöne Stadt an der Neiße bietet mit ihrem historischen Stadtkern und traditionellen Häusern einen sehr schönen Lebensraum. Als eine der wenigen Städte im Osten wurde Görlitz im Krieg nicht zerstört und kann damit auch kulturell Interessierten jede Menge Geschichte darbieten. Doch neben der schönen Optik liefert die Stadt vor allem einen Vorteil: günstigen Lebensraum. So sind die Mieten hier im Deutschlandvergleich sehr niedrig und bieten viel Lebensqualität in schönen Gründerzeithäusern, wie ein Blick auf die freistehenden Wohnungen bei "Grand City Property" zeigt. So verwundert es nicht, dass Görlitz einen kontinuierlichen Zuzug erlebt. Dies sah noch vor wenigen Jahren anders aus: Lebten 1990 noch über 72.000 Menschen in der historischen Stadt, waren es 2016 nur noch 56.708. Die steigenden Mieten im Rest des Landes bieten Städten wie Görlitz damit die Möglichkeit, aufzutrumpfen und junge Menschen wieder anzulocken.
Überraschung: Berlin
Doch nicht nur kleine Städte in der Lausitz profitieren von den steigenden Mieten im Land - selbst Berlin überrascht mit günstigen Wohnungen. Zwar unterscheiden sich die Preise hier zwischen den einzelnen Stadtteilendeutlich, sodass Mieter in Mitte oder Prenzlauer Berg deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen als beispielsweise im Osten der Stadt oder sogar im vermeintlich als teuer geltenden Süden - dennoch liegt der Durchschnittspreis pro Quadratmeter hier bei 6,46 Euro und beweist, dass der Osten Deutschlands noch deutlich bezahlbarer ist als der Rest Deutschlands.
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