Landrat unterzeichnet Vertrag
Landkreis Bautzen tritt dem Zweckverband Körse-Therme Kirschau bei
Am 05. Juni 2023 fand in Kirschau die Unterzeichnung des öffentlich-rechtlichen Vertrages über den Beitritt des Landkreises Bautzen zum Zweckverband Körse-Therme Kirschau statt. Ziel des Beitritts des Landkreises ist es, die Therme als Gesundheitsbad für die öffentliche Nutzung zu erhalten und weiterzuentwickeln. Das Bad soll als attraktives Ziel für die Freizeitgestaltung der Landkreisbevölkerung und touristische Aktivitäten weiter etabliert werden. Die Verbandsmitgliedschaft des Landkreises Bautzen führt dazu, dass die Verantwortung und die finanziellen Lasten auf breitere Schultern verteilt werden. Der Landkreis übernimmt 51% der Umlagen und der Stimmrechte in der Verbandsversammlung. Ziel ist, dass die Betreibung und Unterhaltung der Körse-Therme zukünftig wirtschaftlich erfolgen soll. Durch den Landkreis Bautzen wird kein Vermögen in den Zweckverband Körse-Therme Kirschau eingebracht. „Die Körse-Therme erfüllt in der Region eine wichtige Rolle. Die Betreibung der Therme liegt im öffentlichen Interesse der Daseinsvorsorge und dient dem sozialen und sportlichen Wohl der Einwohner der Mitgliedsgemeinden, aber auch der übrigen Einwohner des Landkreises Bautzen“, so Landrat Udo Witschas bei der Vertragsunterzeichnung. „Daneben fördert die Einrichtung den Tourismus in der Region und die damit verbundenen Wirtschaftszweige. Der daraus resultierenden Bedeutung soll die Therme langfristig gerecht werden. Um diese Aufgaben auch zukünftig erfüllen zu können, sind umfangreiche Investitionen erforderlich.“
Hintergrund zum Termin:
Bereits seit 2018 erfolgten Zuschusszahlungen des Landkreises an den Zweckverband Körse Therme. Im Jahr 2020 stellten die dem Zweckverband Körse-Therme Kirschau angehörenden Gemeinden Schirgiswalde-Kirschau, Sohland a.d. Spree, Obergurig und Beiersdorf den Antrag zur Übernahme des Geschäftsbetriebes durch den Landkreis Bautzen. Die Verbandsmitglieder standen vor einem großen Investitionsstau und waren an ihre finanziellen Grenzen gestoßen. Der Kreistag Bautzen bekannte sich daraufhin zunächst mit Beschluss vom 28.09.2020 zum Erhalt der Körse-Therme. Eine vollständige Übernahme sollte allerdings nicht erfolgen, stattdessen war der Beitritt mit Stimmenmehrheit anvisiert. Es folgten intensive Verhandlungen. Am 28.03.2022 beschloss der Kreistag dann den Beitritt zum Zweckverband unter der Maßgabe, dass ein Bescheid zur Gewährung von Fördermitteln für die notwendige Sanierung vorliegt. Der Bescheid lag Ende 2022 aber noch nicht vor, so dass auf Grund der Dringlichkeit einer Unterstützung der Kreistag am 12.12.2022 entschied, dass der Landkreis unabhängig von der Fördermittelzusage schnellstmöglich beitreten möge. Zum 31.12.2022 musste der Badbetrieb zunächst für bestimmte Zeit eingestellt werden. Das hängt vor allem mit dem allgemeinen Preisanstieg, gestiegenen Strom- und Gaspreisen sowie den geplanten Sanierungsmaßnahmen und Lieferengpässen für Ersatzteile zusammen. Allen Mitarbeitern wurde ein Jobangebot in kreiseigenen Unternehmen angeboten. Am 20.03.2023 votierten die Kreisräte für die Umsetzung des Beitrittsbeschlusses und ermächtigten den Landrat zur Unterzeichnung des öffentlich-rechtlichen Vertrages hierfür. Die Unterzeichnung wurde nunmehr am heutigen Tag (05.06.2023) offiziell vollzogen werden. Der Beitritt des Landkreises erfolgt einen Tag nach Bekanntmachung der Genehmigung der neugefassten Verbandssatzung im Sächsischen Amtsblatt.
Wie geht es weiter
Die Sanierung der Therme wurde in den zurückliegenden Monaten weiter vorangetrieben. Der Fördermittelantrag liegt derzeit zur Prüfung bei der Landesdirektion Sachsen und dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB). Sofern die Fördermittelzusage bis Ende 2023 erfolgt, wird der Baubeginn Mitte 2024 angestrebt. Sofern alles gut vorangeht, ist von einer Bauzeit von 18 Monaten auszugehen, so dass voraussichtlich Ende 2025 die Wiedereröffnung erfolgen könnte. Es wird derzeit mit Gesamtkosten in Höhe von 23 Mio. Euro gerechnet. Diese setzen sich aus rund 20 Mio. Euro für die Sanierung und bis zu 3 Mio. Euro für Umsetzung von Maßnahmen aus dem Energiekonzept (Umrüstung von Gas auf Holzhackschnitzel als alternativen Energieträger) zusammen. Im Rahmen der Sanierung erfolgt die Erneuerung der Technik, die Verlegung und Vergrößerung der Sauna, die Verschönerung des Badbereiches einschließlich Gastronomie sowie die Neugestaltung des Kinderbereiches. Es wird davon ausgegangen, dass die Sanierung mit 90% gefördert wird. Die Eigenmittel, die der Zweckverband über ein Darlehen bereitstellt, werden durch den Betrieb nach der Sanierung refinanziert.