Hinweise zur aktuellen Trinkwasserwarnung für Kirschau und Teile von Wilthen
Originaler Beitrag – 12. April 2024, 14:30
Nach aktuellem Stand sind rund 5.500 Personen von einem Abkochgebot betroffen. Dies hat das Gesundheitsamt des Landkreises am Dienstag als Vorsichtsmaßnahme ausgesprochen. Hier beantwortet das Landratsamt die wichtigsten Fragen:
Welche Gebiete sind betroffen?
Betroffen sind Wasserkunden in Kirschau und Teilen von Wilthen - hier von der Ortsmitte bis Ortsausgang in Richtung Kirschau.
Warum sollte das Trinkwasser abgekocht werden?
Das Gesundheitsamt hat am Dienstag, 9. April 2024, am Nachmittag durch den Versorger detaillierte Informationen über starke Geruchs- und Geschmacksbeeinträchtigungen des Leitungswassers in dem betroffenen Versorgungsgebiet erhalten. Aus diesem Grund wurde vorsorglich die dringende Empfehlung ausgesprochen, das Wasser vor der Verwendung abzukochen.
Was ist die Ursache?
Nach derzeitigem Kenntnisstand aufgrund von Medienberichten sind Waldarbeiten im Oberland die Ursache für einen Eintrag von Schlamm in das Trinkwasser. Das Gesundheitsamt ist für die Suche nach den Ursachen nicht zuständig. Das liegt in der Zuständigkeit des Versorgers.
Was ist schlecht am Wasser?
Die Veränderungen des Geruchs- und Geschmacks müssen zunächst mikrobiologisch und chemisch untersucht werden, um eine Gesundheitsgefahr ausschließen zu können. Dieser Prozess dauert von der Durchführung bis zum Abschluss einige Tage, dass Abkochgebot ist demnach als reine Vorsichtsmaßnahme zu werten.
Wann liegen die Laborergebnisse vor?
Eine erste - nicht repräsentative - Wasserprobe wurde nach ersten Bürgerhinweisen bereits am Montag, 8. April 2024, im Auftrag des Versorgers durchgeführt. Die Ergebnisse lagen zum Zeitpunkt der Entscheidung des Gesundheitsamtes vom Dienstag noch nicht vor. Am Mittwochnachmittag erhielt das Gesundheitsamt die Information, dass der Test keine Belastung im Kaltwasser, jedoch eine leicht erhöhte Bakterienzahl im Warmwasser des betroffenen Hauses aufwies. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Gesundheitsamt bereits eine umfangreiche und repräsentative Beprobung vorgenommen. Diese Testergebnisse werden am Freitag erwartet. Die Analyse erfolgt mit Dringlichkeit, jedoch ist es aufgrund des labortechnischen Verfahrens nicht möglich, schnellere Ergebnisse zu erhalten. Sofern die Analyse am Freitag keine weiteren Auffälligkeiten zeigt, wird das Gesundheitsamt das Abkochgebot aufheben. Unabhängig vom Testergebnis wird das Gesundheitsamt zudem Anfang der kommenden Woche eine erneute Beprobung durchführen, um jegliche Gesundheitsbedenken auszuschließen.
Wie werden die betroffenen Haushalte informiert?
Die Information der Haushalte wird nach Abstimmung mit dem Gesundheitsamt durch die Kreiswerke Bautzen als zuständigen Versorger vorgenommen. Auch die Bürgermeister sind informiert. Die Verwaltungen informieren ebenfalls auf ihren Facebook-Seiten sowie im Internet. Zudem wurden Großvermieter gebeten, durch Aushänge ihre Mieter zu informieren.
Update – 13. April 2024, 14:00
Trinkwasser in Wilthen und Kirschau: Test war negativ
Das durch das Gesundheitsamt getestete Trinkwasser in Kirschau und Teilen Wilthens war mikrobiologisch unbedenklich. Das geht aus den Testergebnissen der am Mittwoch genommenen Wasserproben hervor, die dem Landratsamt nun vorliegen. Da die Wasserversorgung seit der Probeentnahme teilweise auf andere Leitungen umgestellt wurde, wird das Gesundheitsamt am Montag zur Sicherheit eine erneute Beprobung durchführen. Die Ergebnisse werden am kommenden Mittwoch vorliegen. Bis dahin könnte es aufgrund der technischen Anpassungen im Leitungssystem und der damit verbundenen umgekehrten Fließrichtung des Wassers zu geringen Beeinträchtigungen der Wasserqualität kommen. Ein weiteres Abkochen des Wassers wird daher als Vorsichtsmaßnahme empfohlen.