Haftungsrisiken für Vereine und Versicherungsoptionen
Vereinsmitglieder sind sich vieler Risiken bewusst
Eine Erhebung von Hiscox hat Wissen und Einstellung von Vereinen gegenüber Haftungsrisiken untersucht. Der internationale Spezialversicherer hat dazu mit dem Umfrageinstitut Civey kooperiert. Als Grundlage dienen die Umfrageantworten von 1000 Vereinsmitgliedern. Letztere sind sich der persönlichen Haftungsrisiken bewusst. Gefürchtet wurden vor allem Personenschäden, Irrtümer und bei Veranstaltungen verursachte Sachschäden. Diese Faktoren werden von den Probanden als wichtige Gründe für Versicherungen eingeschätzt. Jedoch fehlt vielen das Bewusstsein darüber, auch im Rahmen der Vereinstätigkeit haftbar gemacht werden zu können. In Diskrepanz zu den Antworten besteht zudem eine geringe Abdeckung an Vereinsversicherungen, etwa gegen Vermögensverluste oder Veranstaltungen. Cyberversicherungen sind lediglich bei einem Bruchteil der Vereine vorhanden. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Bedeutung der Thematik erscheint dies überraschend.
Versicherungsoptionen für Vereine prüfen
Geschehen Fehler im Rahmen der Vereinstätigkeit, haftet in vielen Fällen der Verein als übergeordnetes Organ. Für wenig liquide Kleinvereine entwickeln sich Rechtsstreitigkeiten schnell zur Existenzbedrohung. Versicherungen haben sich der Thematik verschiedentlich angenommen und bieten eine Reihe von Spezialversicherungen an. Einige davon sind für Vereine sinnvoll, weshalb Mitglieder die Optionen prüfen sollten. Experten empfehlen, eine Vereinshaftpflichtversicherung abzuschließen. Sie greift bei Vermögens-, Sach- und Personenschäden, die im Rahmen der Vereinstätigkeit verursacht wurden. Durch Fehler oder Fahrlässigkeit entstandene Unfälle werden abgedeckt und dem Verein die entstandenen Summen nach dem Einreichen der benötigten Unterlagen zurückerstattet. Organisationen können neben der Basisversicherung zusätzliche Bausteine abschließen. Eine Betriebshaftpflichtversicherung etwa kommt für Freizeitvereine aller Art infrage. Mithilfe einer speziellen Cyber-Police lassen sich Vermögensschäden durch Datendiebstahl begrenzen. Im Normalfall gelten die Angebote weltweit, sind also nicht nur auf Deutschland beschränkt.
Experten schätzen Risiken als hoch ein
Nach Ansicht von Experten haben sich die Risiken von Vereinen und Firmen in den vergangenen Jahren erhöht. Entsprechende Investitionen in den Schutz der digitalen Infrastruktur sind in der politischen Diskussion en vogue. Dafür sprechen etwa die steigenden Kurse von Cybersecurity-Aktien. Zugleich unterstreichen die Zahlen zur Cyberkriminalität die zunehmende Relevanz des Phänomens. Seit Jahren werden vermehrt Fälle von Cyberangriffen auf Unternehmen registriert. Der wirtschaftliche Schaden beläuft sich auf mehrere Hundert Milliarden Euro pro Jahr. Ein weiterer Grund für gestiegene Risiken: die allgemeine Teuerungsrate, welche Veranstaltungen, Materialien und sonstige Ausgaben für Vereinspartner in die Höhe schießen lässt. Aufgrund dieser andauernden Entwicklung steigt indirekt die potenzielle Schadenssumme bei Fehlern und Unfällen an. Hohe Folgekosten, etwa von Reparaturen, sind dafür ein prominentes Beispiel.
Fazit
Für Vereine birgt die oben beschriebene Entwicklung ein erhebliches finanzielles Risiko. Ein schuldhaft verursachter Beinbruch mit anschließendem Verdienstausfall entwickelt sich schnell zur finanziellen Katastrophe. Ebenso wird die Liquidität durch Schadensersatzleistungen wie Diebstähle und skrupellose Erpressungsversuche in Bedrängnis gebracht. Daher sind Vereine gut beraten, über einen Versicherungsschutz nachzudenken.