Graue Haare mit 20: Krankheit oder Stress?
Diese Frage lässt die Sorge bei den Betroffenen über den eigenen gesundheitlichen Zustand wachsen. Möglicherweise steckt eine Krankheit dahinter oder zu viel Stress. Erfahren Sie hier, warum graue Haare mit 20 ein Problem sein können und was man dagegen tun kann.
Wieso werden die Haare grau?
Graue Haare entstehen aufgrund eines Verlustes der Pigmentierung im Haar. Diese Pigmente, auch Melanin genannt, sind u.a. für die Haarfarbe verantwortlich und werden in den Melanozyten produziert. Wenn sich die Produktion von Melanin allmählich verringert oder gar stoppt, wird das Haar farblos. Umgangssprachlich wird das als graues oder weißes Haar bezeichnet.
Es gibt zwei Hauptfaktoren, die zur Entstehung von grauen Haaren beitragen: Katalasemangel und langsame Melanozyten.
- Katalase ist ein Enzym, das eine wichtige Rolle beim Abbau von Wasserstoffperoxid spielt. Wasserstoffperoxid ist ein natürliches Bleichmittel, das als Abfallprodukt durch den Stoffwechsel des Körpers produziert wird. Wenn das Wasserstoffperoxid nicht ordnungsgemäß abgebaut wird, kann es dazu führen, dass die Melanozyten geschädigt werden und keine Pigmente mehr produzieren können. Ein Mangel an Katalase kann also dazu führen, dass das Haar schneller ergraut. Der Anteil an Katalase nimmt mit zunehmendem Alter ab und dafür steigt die Konzentration an Wasserstoffperoxid.
- Eine verringerte Aktivität der Melanozyten führt ebenfalls zu grauem Haar. Wenn die Melanozyten inaktiv oder beschädigt werden, werden weniger Pigmente produziert. Das hat zur Folge, dass das Haar früher ergraut. Die Aktivität der Melanozyten kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Altersbedingt arbeiten die pigmentbildenden Zellen langsamer, wodurch weniger Pigment produziert wird. Äußere Faktoren wie ein Vitaminmangel, chronischer Stress oder verschmutzte Luft können die Melanozytenaktivität ebenfalls verringern. Mittel wie Citurin Mandarinen-Extrakt können dabei helfen, den oxidativen Stress in den Haarwurzeln zu verringern und die Melaninbildung zu unterstützen.
Sind graue Haare mit 20 gefährlich?
Graue Haare bei 20-Jährigen sind in der Regel nicht gefährlich, aber sie können ein Zeichen für gesundheitliche Probleme sein. Wenn graue Haare in jungen Jahren und vor allem vor dem 20. Lebensjahr auftreten, sollte man einen Arzt aufsuchen, um mögliche zugrunde liegende Erkrankungen auszuschließen.
In den meisten Fällen liegt dem frühzeitigen Ergrauen - was in der Fachsprache auch als Canities praecox bezeichnet wird - eine genetische Ursache zu Grunde. Sind die Familienmitglieder auch früh weiß auf dem Kopf geworden, kann man damit rechnen, dass einen dasselbe Schicksal ereilt. Ein gesundheitliches Risiko kann aber nur durch eine Untersuchung beim Arzt ausgeschlossen oder bestätigt werden.
Graue Haare mit 20: Stress oder doch eine Krankheit?
Graue Haare mit 20 bereiten vielen jungen Erwachsenen große Sorgen. Schließlich kriegen die meisten Menschen erst zwischen 30 und 40 Jahren das erste graue Haar. Wenn graue Haare schon kurz vor oder nach dem 20. Lebensjahr auftreten, kann das harmlose, aber auch bedenkliche Ursachen haben.
- Genetik: Graue Haare können vererbt werden. Sind die Eltern oder nahen Verwandten schon früh ergraut, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man selbst auch schon in jungen Jahren die ersten grauen Haare entdeckt.
- Alterung: Das Ergrauen der Haare ist Teil des natürlichen Alterungsprozesses. Bei manchen Menschen beginnt der Alterungsprozess schon mit Anfang 20 und das Ergrauen setzt damit ebenfalls ein.
- Stress: Stress kann das Ergrauen der Haare beschleunigen. Stresshormone wie Cortisol fördern entzündliche Vorgänge im Körper und können auf Dauer den Melanin produzierenden Zellen in den Haarfollikeln schaden und so das Ergrauen der Haare begünstigen.
- Mangelversorgung: Eine unzureichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen kann zu grauen Haaren führen, da bestimmte Nährstoffe für die Produktion von Melanin notwendig sind. Der Vitaminmangel kann infolge einer einseitigen Ernährung, aber auch krankheitsbedingt auftreten.
- Schilddrüsenerkrankungen: Schilddrüsenerkrankungen können sowohl das Haarwachstum als auch die Produktion von Melanin beeinträchtigen und so zu grauen Haaren führen. Graue Haare mit 20 können z.B. auf ein frühes Stadium einer Schilddrüsenüberfunktion hindeuten.
- Rauchen: Rauchen setzt große Mengen an freien Radikalen frei. Diese verursachen Zellveränderungen und unumkehrbare Zellschäden. Davon sind auch die Melanozyten betroffen. Außerdem verschlechtert sich die Durchblutung, was die Pigmentbildung beeinflusst.
- Autoimmunerkrankungen: Bei Autoimmunerkrankungen wie z.B. Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) richten sich die Abwehrzellen gegen körpereigene Zellen und zerstören sie. Das kann auch die Melanozyten betreffen. Infolgedessen wird kein Melanin mehr produziert und die Haare werden grau.
Was kann man gegen graue Haare mit 20 tun?
Wenn man bereits mit 20 Jahren graue Haare hat, kann das sehr frustrierend sein, denn graue Haare lassen einen Menschen optisch älter aussehen. Die Haare von nun an zu verstecken, ist keine Option.
Es gibt jedoch einige Dinge, die man tun kann, um das Auftreten von grauen Haaren zu minimieren:
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist, kann dazu beitragen, das Haar gesund zu halten und das Auftreten von grauen Haaren zu reduzieren.
- Stressmanagement: Stress kann den Körper oxidativem Stress aussetzen, der das Auftreten von grauen Haaren beschleunigt. Darum ist es wichtig, Stress abzubauen und mit Hilfe von Entspannungstechniken zu lernen, wie man damit umgeht.
- Verwendung von Anti-Grau-Haar-Produkten: Es gibt spezielle Tinkturen, Shampoos und Conditioner auf dem Markt, die dazu beitragen können, das Auftreten von grauen Haaren zu reduzieren.
- Verwendung von Haarfarben: Wenn graue Haare bereits sichtbar sind, kann die Anwendung von Colorationen und Tönungen helfen, das Haar wieder zu färben und graue Haare vollständig zu überdecken.
- Verwendung von natürlichen Haarfärbemitteln: Natürliche Haarfärbemittel wie Henna können eine gesunde Alternative zu chemischen Haarfärbemitteln sein und dazu beitragen, das Haar langfristig einzufärben.
- Konsultation eines Dermatologen: Wenn das Auftreten von grauen Haaren in jungen Jahren Sorgen bereitet und vielleicht sogar im Zusammenhang mit weiteren Symptomen auftritt, ist der Gang zu einem Dermatologen oder einem Allgemeinmediziner ratsam.