90 Tonnen Bahngleise vertickt
Die Festnahme des Mannes erfolgte auf der Grundlage eines von der Staatsanwaltschaft Görlitz beantragten und vom Amtsgericht Görlitz ausgestellten Untersuchungshaftbefehls. Dem Beschuldigten wird besonders schwerer Fall des Diebstahls vorgeworfen. Er steht im dringenden Verdacht, durch den Verkauf von zuvor entwendeten Eisenbahnschienen über 16.000 Euro erlangt zu haben.
Neben der Festnahme wurden Wohn- und Lagerräume des Hauptverdächtigen, die Wohnung seiner Lebensgefährtin als auch die Wohnung eines mutmaßlichen Mittäters durchsucht. Sowohl bei dem Hauptverdächtigen als auch bei dem Mittäter ist Bargeld gefunden und anschließend beschlagnahmt worden. Der Betrag des beschlagnahmten Geldes liegt im fünfstelligen Bereich.
Mitte des vergangenen Jahres hatten Ermittler der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf Hinweise darüber erlangt, dass der spätere Beschuldigte in Kodersdorf-Bahnhof (Landkreis Görlitz) stillgelegte, ehemalige Bahnhofsgleise in der Nähe des Haltepunktes Kodersdorf zurückgebaut hat. Dabei entfernte er den Gleiskörper über eine Länge von etwa 600 Meter, um diesen anschließend als Mischschrott zu verkaufen. Das Gewicht des verkauften Schrottes liegt bei ca. 90 Tonnen.
Vor den Zugriffsmaßnahmen wurde bekannt, dass der Festgenommene in der Vergangenheit mit dem Waffengesetz in Konflikt geraten und deshalb verurteilt worden war. Deshalb wurde aus Gründen der Eigensicherung die gemeinsam genutzte Wohnung gewaltsam geöffnet. In der betreffenden Wohnung wurde später eine Schreckschusswaffe gefunden.
Bei dem Mittäter entdeckten die Beamten ebenfalls eine Waffe. Es handelt sich hierbei um eine nicht zugelassene Luftdruckwaffe. An den Einsatzmaßnahmen waren knapp 80 Bundespolizisten beteiligt.
Die Ermittlungen gegen den einschlägig bekannten Beschuldigten und seine möglichen Komplizen werden nun weitergeführt.