Gesundheitsfragen: Welchen Einfluss haben sie auf den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung?

Dabei ist nicht für jeden Menschen der Abschluss gleichermaßen möglich. Vor Vertragsabschluss stellen die Versicherungen einige Fragen an den Interessenten, die dieser beantworten muss. Wozu diese Fragen gestellt werden und welche Auswirkungen sich aus der Beantwortung ergeben, lesen Sie hier, recherchiert bei den Berufsunfähigkeitsversicherung Experten.
Wozu werden Gesundheitsfragen gestellt?
Jeder Mensch hat ein unterschiedlich hohes Risiko, berufsunfähig zu werden. Das liegt an den individuellen Lebensumständen wie dem gewählten Beruf, dem Alter, dem Gesundheitszustand und der Ausübung potenziell risikoreicher Freizeitaktivitäten. Die Versicherungen versuchen mithilfe von verschiedenen Fragen, dieses Risiko einzuschätzen. Um ein erhöhtes Risiko auszugleichen, müssen beispielsweise Personen mit Vorerkrankungen in der Regel höhere Beiträge zahlen oder erhalten eine geringe Berufsunfähigkeitsrente im Leistungsfall.
Gesundheitsfragen dienen als Grundlage für die individuelle Einschätzung des Berufsunfähigkeitsrisikos eines Interessenten. Es müssen nicht nur Angaben zum Beruf, sondern auch zum Gesundheitszustand und Freizeitaktivitäten gemacht werden. In einigen Fällen können zusätzliche Fragen fällig werden, um das Risiko genauer einstufen zu können. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Hobby wie Tauchen einer genaueren Erklärung bedarf.
Beispiele für Gesundheitsfragen
Die Formulierung und der Umfang der gestellten Gesundheitsfragen unterscheiden sich je nach Anbieter. Diese hier wurden beispielhaft ausgewählt und lassen sich meist so oder in einer ähnlichen Formulierung vorfinden:
- Waren Sie in den letzten zwei Jahren länger als zwei Wochen durchgehend aus gesundheitlichen Gründen außer Stande, Ihre berufliche Tätigkeit auszuüben, oder üben Sie derzeit Ihre berufliche Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen eingeschränkt aus?
- Waren Sie in den letzten fünf Jahren wegen einer Erkrankung der Psyche, des Nervensystems oder einer Erkrankung des Bewegungsapparates länger als zwei Wochen ununterbrochen arbeitsunfähig oder in psychiatrischer Betreuung?
Müssen Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantwortet werden?
Bei der Beantwortung der Gesundheitsfragen denken Interessenten hin und wieder daran, die Fragen bewusst falsch zu beantworten oder gewisse Erkrankungen nicht anzugeben.
Von falschen Antworten oder bewussten Auslassungen ist jedoch abzuraten. Tritt der Leistungsfall ein, überprüfen viele Versicherungen noch einmal die beantworteten Gesundheitsfragen sowie den Grund für die Berufsunfähigkeit. Sollten Unstimmigkeiten aufkommen und die versicherte Person eine Erkrankung bewusst nicht angegeben haben, kann der Versicherungsschutz auch rückwirkend aufgehoben werden.
Tipps zum Beantworten der Gesundheitsfragen
- Genügend Zeit einplanen
Immer wieder wird die Beantwortung der Gesundheitsfragen von Interessenten auf die leichte Schulter genommen. Falsche Angaben können zu Problemen führen – egal, ob sie bewusst oder unbewusst fehlerhaft beantwortet wurden. Daher sollte man sich für die Beantwortung genügend Zeit nehmen. - Fragen genau lesen
Dieser Tipp geht mit Tipp 1 einher: Die gestellten Fragen sollten bewusst gelesen werden. So beugen Interessenten falschen Angaben vor und geraten auch nicht in Versuchung, zu viele Details zu nennen. - Unsicherheiten abklären lassen
Sollten Unsicherheiten oder Fragen zum eigenen Krankheits- und Behandlungsverlauf oder den Gesundheitsfragen selbst auftauchen, sollte immer an entsprechender Stelle nachgefragt werden. Die behandelnden Ärzte und Praxen können bei Unklarheiten helfen und den Behandlungsverlauf rekonstruieren. - Zeiträume beachten
Viele Gesundheitsfragen geben einen Zeitraum für die einzelnen Erkrankungen oder Behandlungen vor. Häufig handelt es sich um fünf oder zehn Jahre. Erkrankungen, die vor diesem Zeitraum aufgetreten und folgenlos ausgeheilt sind, müssen nicht angegeben werden. Daher sollten die genannten Zeiträume in jedem Fall berücksichtigt werden.
Das beste Angebot finden - Versicherungen miteinander vergleichen
Gesundheitsfragen können für Menschen mit Vorerkrankungen ein Hindernis darstellen und sogar zur Antragsablehnung führen. Trotzdem sollten Menschen mit Vorerkrankungen nicht auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung verzichten. Es kann hilfreich sein, Versicherungen miteinander zu vergleichen, da nicht jede Versicherung dieselben Gesundheitsfragen stellt. Außerdem bieten einige Versicherungen sogenannte Sonderaktionen an, die speziellen Personengruppen durch beispielsweise eine Reduzierung der Gesundheitsfragen einen vereinfachten Zugang zur Berufsunfähigkeitsversicherung ermöglichen.