Geld klimafreundlich anlegen: So geht's
Wer sich noch an Zeiten erinnert, in denen Sparkonten genug Zinsen für einen kleinen Urlaub abgeworfen haben, schüttelt über die mickrige Zinszahlung den Kopf. Aber auch in Zeiten historisch niedriger Zinsen ist es möglich, mit seinem Ersparten Geld zu verdienen - und gleichzeitig etwas Gutes zu tun.
Darum verzinsen Banken klassische Geldanlagen nicht mehr
Die meisten haben sich bereits damit abgefunden, dass die goldenen Zeiten von Sparbuch, Tagesgeldkonto und Co. vorbei sind. Die Europäische Zentralbank hält den Leitzins, nach dem sich Kreditinstitute richten müssen, bewusst tief. Und das mit Rekordergebnis - seit 2016 beträgt der Leitzins unglaubliche null Prozent! Für die Banken bedeutet das: Die Einlagen ihrer Kunden auf klassischen Anlagen bringen ihnen kein Geld mehr ein. Im Gegenteil: Jede Bank, die das Guthaben positiv verzinst, zahlt drauf. Kein Wunder also, dass die Verzinsung schon lange gegen null strebt. Einige Banken berechnen mittlerweile sogar bereits Negativzinsen.
So lässt sich mit Erspartem noch Geld verdienen
Völlig falsch wäre aber die Reaktion, das gesamte Geld abzuheben und zuhause aufzubewahren. Sicherer liegt es bei der Bank schließlich allemal. Und auf dem Markt gibt es zahlreiche Alternativen zum klassischen Sparkonto. Damit lassen sich nicht nur ordentliche Gewinne erzielen, sie sind sogar eine Möglichkeit der Einflussnahme - wenn auch nur im Kleinen. Das Zauberwort heißt: Fonds.
Warum schrecken so viele vor Fonds zurück?
Viele fürchten sich jedoch vor der Investition in (Aktien-)Fonds. Das liegt meistens daran, dass sie bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben oder jemanden kennen, der mit Fonds Verluste gemacht hat. Dabei ist das Risiko auch bei Fonds in einem gewissen Rahmen überschaubar. Selbst wenn eine Aktie im Fonds an Wert verliert, hat der Anleger noch nicht sein gesamtes Kapital verloren. Denn andere Aktien im Fonds fangen den Verlust auf. Dafür sorgt ein professioneller Fonds-Manager. Sein Ziel ist es, für den Fonds Aktien zu kaufen und zu verkaufen, sodass ein möglichst hoher Gewinn erzielt wird. So ist selbst in der Niedrigzinsphase noch eine gute Rendite möglich. Dabei gilt natürlich: je höher das Risiko, desto größer die Renditechance. Wie groß das Risiko tatsächlich ist, verrät die Risikoklassifizierung der Fonds.
So können Fonds das Klima schützen
Fonds gibt es wie Sand am Meer, und viele fahren ihre eigene Strategie. So gibt es beispielsweise Fonds, die nur Werte deutscher Unternehmen enthalten oder nur Werte von Start-ups. Es gibt aber auch solche, die sich auf klimaschützende Werte spezialisiert haben. Das bedeutet, dass ausschließlich Aktien und Anleihen von Unternehmen gekauft und verkauft werden, die klimafreundlich handeln oder sich sogar aktiv für Klimaschutz einsetzen. Diese Fonds sind unter anderem an den ESG-Kriterien erkennbar (ESG steht für "Environment", "Social" und "Governance"). In einer Zeit, in der in Sachsen, deutschlandweit und sogar weltweit zunehmend in Klimaschutz investiert wird, also eine Branche mit durchaus guten Wachstumschancen.
So gelingt der Einstieg Möchte man in die Welt der Fonds hineinschnuppern, kann man bei einem Online-Broker mit wenigen Klicks ein eigenes Depot eröffnen und erste Erfahrungen sammeln. Bevor sie größere Summen investieren, gilt für Anleger aber, sich immer erst ausgiebig über den jeweiligen Fonds zu informieren. Wer sich nicht gut auskennt, sollte zum Beispiel von geschlossenen Fonds Abstand nehmen und stattdessen in ETF-Fonds investieren.