Fällt die deutsche Leichtathletik-Meisterschaft im Dresdner Steyer-Stadion flach?

Wir haben alle Informationen zur derzeitigen Situation gesammelt und erläutern, wie wahrscheinlich es ist, dass die Sportler im Juni gegeneinander antreten.
Zweifel von Beginn an
Übernimmt sich die Stadt Dresden mit dem Event? Obwohl sich von Beginn an alle Parteien einig waren und es für eine gute Idee hielten, die Finals in Dresden zu veranstalten, standen dennoch Zweifel im Raum. Diese beruhten auf den infrastrukturellen Herausforderungen, die die Veranstaltung mit sich bringen sollte. Um zu verstehen, was dahinter steckt, muss man sich zunächst mit den einzelnen Disziplinen, die im Rahmen der Finals stattfinden sollen, beschäftigen.
Das Sportprogramm der Finals, die zuletzt im Jahr 2022 in Berlin ausgetragen wurden, bestand aus 14 Sportarten. Von Basketball bis hin zu Fechten oder Rudern - die Sportarten sind genauso vielfältig wie die, die man von den aktuellen Sportwetten kennt. In diesem Jahr sollten es in Dresden mindestens genauso viele sein. Dabei muss man bedenken, dass man zur Ausrichtung eines solchen Events entsprechende räumliche und örtliche Gegebenheiten benötigt. Zumindest mit dem Umbau des Stadions sollte dafür gesorgt sein, dass alles wie geplant stattfinden kann.
Verzögerung beim Umbau des Stadions
Vor einiger Zeit wurde verkündet, dass die Multisportveranstaltung in Dresden stattfinden sollte, falls das besagte Stadion rechtzeitig fertiggestellt werden kann. Hinsichtlich dieser Bedingung ergibt sich nun allerdings ein Problem: Der Umbau des Stadions verzögert sich. Erst vor Kurzem wurde verkündet, dass der Sportkomplex, in den die Leichtathleten bereits im September 2023 ziehen wollen, nicht rechtzeitig fertiggestellt werden kann. Als Grund dafür werden Lieferschwierigkeiten genannt.
Auch wenn die Finals an sich erst vom 6. bis 9. Juni 2024 geplant waren, wirkt sich die Änderung auch auf das Event aus. Zum einen wurde kein konkreter Zeitpunkt genannt, ab dem das Stadion bezugsfähig sein wird. Zum anderen können die Abläufe, die für ein solches Großevent erforderlich sind, vermutlich nicht rechtzeitig geprüft und durchgeführt werden. Es gibt zwar auch noch andere Einrichtungen in der Region, die sich zur Ausrichtung der Sportarten anbieten, der Großteil der Disziplinen sollte allerdings im Sportpark Ostra - also im Heinz-Steyer-Stadion - stattfinden.
Überschneidung mit der EM
Als wäre dies alles noch nicht genug, gibt es noch einen weiteren Grund, der den Plan zum Scheitern bringen könnte. Dabei handelt es sich um die Leichtathletik-EM, die im selben Jahr in Rom stattfinden soll. Ursprünglich wurde die Veranstaltung auf den August gelegt. Nun steht jedoch fest, dass das Event vorgezogen werden soll - und zwar auf den Zeitraum vom 7. bis 12. Juni. Das bedeutet, dass sich die EM um einige Tage mit den Finals überschneidet.
Da die Athleten natürlich nicht an beiden Veranstaltungen teilnehmen können, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder verzichten die Sportler auf die Teilnahme an den Finals oder das gesamte Event wird auf das Jahr 2025 verschoben. Das sind auch die aktuellen Überlegungen, mit denen sich die Organisatoren und die Vertreter der Stadt befassen. Welche Entscheidung letztendlich getroffen wird, steht im Moment noch nicht fest. Allerdings wird aufgrund der vielen Hindernisse bereits deutlich, dass die Austragung der Finals 2024 in Dresden mit großer Wahrscheinlichkeit in die Ferne rücken könnte.