Einsatzrekord des Kriseninterventionsteam
Im Vergleich zum Vorjahr (2017: 263 Einsätze) stieg der Bedarf der durch die ehrenamtlichen Mitglieder geleisteten psychosozialen Akutbetreuung geringfügig an. In den letzten 10 Jahren konnte bereits eine deutliche Zunahme der Einsatzzahlen verzeichnet werden. Im direkten Vergleich gab es im Jahr 2008 gegenüber 2018 eine Steigerung der Einsätze von über 200%. So konnten im vergangenen Jahr in insgesamt 880 Einsatzstunden 886 Menschen unterstützt werden.
Der Verein sieht es als seine Aufgabe, Menschen zu begleiten, deren Angehörige unerwartet verstorben sind oder Menschen, welche plötzlich mit einer potenziell traumatischen Situationen konfrontiert worden. Unsere ausgebildeten Mitglieder sind in den ersten Stunden nach dem Ereignis für die Betroffenen da, fangen Erstreaktionen auf, unterstützen bei den nächsten wichtigen Schritten und informieren über weitere Angebote. Das Einsatzspektrum ist vielfältig:
• Erfolglose Reanimation und unerwartetes Versterben im häuslichen oder öffentlichen Bereich
• Überbringung einer Todesnachricht (in enger Zusammenarbeit mit der Polizei)
• Suizid/Suizidversuch
• Unfalltod von Kindern
• Plötzlicher Kindstod (SIDS, sudden infant death syndrome)
• Schwere/tödliche Verkehrsunfälle
• Schwere/tödliche Arbeitsunfälle
• Begleitung von Lokführern, Straßenbahn- und Busfahrern nach Unfällen mit Personenschaden
• Begleitung von Ersthelfern und Augenzeugen
• Begleitung von Betroffenen öffentlicher oder häuslicher Gewalt/ von Straftaten
• Bei oder nach Räumung/Evakuierung/Wohnungsbränden
• Großschadenslagen (MANV)
Der Umgang mit Betroffenen fordert von den 35 aktiven Vereinsmitgliedern viel Einfühlungsvermögen und Belastbarkeit. Mit ihrem Engagement leisten die Ehrenamtlichen Jahr für Jahr einen unverzichtbaren Beitrag für die Allgemeinheit. Alarmiert werden die Vereinsmitglieder über die Integrierte Leitstelle Dresden. Die Einsatzkräfte von Polizei und Rettungsdienst schätzen die Situation vor Ort ein und können uns bei Bedarf anfordern. In der Regel sind unsere Mitglieder etwa 30 Minuten nach der Alarmierung bei den Betroffenen.
Um diese hohen Anforderungen gerecht werden zu können arbeiten wir seit mehreren Jahren eng mit dem Brand- & Katstrophenschutzamt zusammen, welches schon von Beginn an ein treuer „Begleiter“ ist.
Die ehrenamtlichen Helfer stehen mit zwei Bereitschaftsdiensten und einem organisatorischen Hintergrunddienst rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, zur Verfügung.
Wir sind ständig auf der Suche nach Interessierten, die unsere Arbeit unterstützen möchten - sei es als aktives Mitglied oder in Form von finanzieller Zuwendung, zur Finanzierung unserer Arbeit. Weitere Informationen zur Arbeit sowie zur Unterstützung des Vereins sind unter www.kit-dresden.de erhältlich.