Die Zukunft des Renovierungsmarktes in Deutschland
Die Wachstumsrate für privates Renovieren soll zwischen 2019 und 2023 europaweit bei 2% liegen, während die Wachstumsrate des deutschen Baugewerbes an 5% stoßen wird. Höhere Nachfrage nach Wohneinheiten, besonders durch Bevölkerungswachstum in Großstädten und Immigration, treibt den deutschen Wohnungsmarkt.
Neu kaufen wird schon seit Jahren teurer. Das Statistische Bundesamt ermittelte, dass das erste Quartal 2019 einen Anstieg im Preis von Wohnimmobilien von 5% sah und seit Ende 2015 sind Preise bundesweit durchschnittlich um 22% gestiegen. Renovieren lohnt sich also, als Investition für späteren Verkauf oder um nicht selber kaufen zu müssen.
Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle.
Veraltete Häuser
Laut Forsa Studie wurden fast drei Viertel der Bausubstanz bundesweit vor 1978 errichtet und sind so weitläufig sanierungs- oder renovierungsbedürftig. Bis zu ein Viertel betroffener deutscher Haushalte plant in vorhersehbarer Zukunft eine Renovierung – ein beachtliches Investitionsvolumen.
Aber nicht nur Mängel älterer Häuser führen zu Renovierungsplänen. Unerwünschte Ästhetik von Altbauten ist genauso ein Faktor, wie der Wunsch zu Energieersparnissen. Verbesserte Isolierung und effizienterer Sonnenfang sparen Heizkosten und die Nutzung der meisten Typen erneuerbarer Energien fordert einiges an Umbau, von Wärmepumpen bis zu der Photovoltaik auf dem Dach.
Dieser letztere Faktor wird auch vom wachsenden Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewusstsein der Deutschen getrieben, wie auch dem Wunsch nach mehr Unabhängigkeit von den Preisschwankungen der fossilen Rohstoffe.
Technologischer Fortschritt
Auf der einen Seite benötigen Häuser immer mehr technologische Vernetzung, von modernisierten Internetanschlüssen bis zu den Ansprüchen von Smart Homes, die alles von hausweiten Audiosystemen bis zu ferngesteuerten Klimaanlagen und Sicherheitssysteme auf dem höchsten Stand der Technik verbaut haben. Wer neu verkabeln will oder eine Klimaanlage einbauen lässt, mag sich auch gleich noch andere Renovierungsschritte vornehmen.
Auf der anderen Seite wächst das Angebot an Geräten zum selber Renovieren, und die Möglichkeiten diese zu erhalten. Der Online Verkauf von DIY Renovierungsprodukten und Werkzeugen steigt und wird von mehr und mehr Fachhändlern als Haupthandelszweig unterstützt. Auch in den Geschäften selber helfen technologische Fortschritte den Käufern, zum Beispiel durch mobile Checkouts und Geräte mit denen während des Besuchs Produkte ausfindig gemacht und Erklärungen erhalten werden können.
Gleichzeitig werden standardmäßig gebrauchte Materialien, Komponenten und Werkzeuge, von Nägeln und Schrauben über Zangen, Hämmer und Sägen bis zu Dübeln und Bolzen, immer billiger, besonders für diejenigen die in größeren Mengen kaufen, wie man sie für ausgiebige Renovierung braucht.
Der Trend zum Selbermachen
Sogenanntes DIY, auch bei größeren Projekten wie der Hausrenovierung wird immer beliebter, ob aus Geldnot oder durch die Vielfältigkeit leicht erhältlicher Ratgeber und Anleitungen im Internet. Auch wenn nicht jeder Aspekt der Renovierung selber gemacht werden kann, so greifen doch viele trotzdem selber mit an. Für Baumärkte bedeutet das gutes und DIY ist immer noch eine genügend schmale Nische, dass Baufirmen trotzdem Arbeit finden.