Die Welt entdecken und Karrierechancen im Ausland nutzen?
Der Arbeitsmarkt im Ausland bietet eine riesige Auswahl und vielleicht ist der Traumjob dort leichter zu ergattern als hierzulande. So heißt es mittlerweile für viele Jobsuchende immer häufiger: Raus aus Deutschland und ab ins Ausland. Doch wer sich auf eine freie Stelle im Ausland bewerben möchte, muss dabei bekanntlich so einiges beachten. Wo findet man beispielsweise geeignete Stellen? Wie müssen die Bewerbungsunterlagen aussehen? Und mit welchen Besonderheiten und potentiellen Stolpersteinen muss man bei einer Auslandsbewerbung darüber hinaus noch rechnen?
Das Wichtigste vorab: In der heutigen Zeit läuft eine Auslandsbewerbung in den meisten Fällen ohne große Probleme oder sonstige Hindernisse ab – und das gilt vor allem in Bezug auf die verschiedenen EU-Länder, da die Jobsuche innerhalb Europas in den vergangenen Jahren immer weiter vereinfacht wurde. Nichtsdestotrotz gibt es bei der Bewerbung im Ausland einige wichtige Faktoren zu beachten, da man die deutschen Bewerbungsunterlagen in der Regel nicht einfach 1:1 ins Englische übersetzen kann. Doch bevor es an die Erstellung der notwendigen Dokumente geht, stellt sich vorab verständlicherweise die Frage, wie und wo man denn überhaupt das richtige Zielland und die passende Stelle finden kann.
Wie und wo kann man passende Jobangebote im Ausland finden?
Heutzutage stellt das Internet die mit Abstand einfachste und zugleich beste Möglichkeit dar, um einen neuen Job im Ausland finden zu können – nicht zuletzt da es mittlerweile viele verschiedene Jobportale gibt, auf denen hunderte freie Stellen in ganz Europa, in den USA und sogar in Australien oder Kanada verfügbar sind. Zudem sind in der Regel nur ein englischer Lebenslauf (häufig auch Curriculum Vitae, kurz CV, oder auch Résumé genannt), ein kurzes Bewerbungsanschreiben, das aktuellste Zeugnis und ein Empfehlungsschreiben notwendig, um sich direkt online auf eine freie Position im Ausland bewerben zu können. Allerdings sollte man – neben den persönlichen Präferenzen – noch einige weitere und zum Teil überaus wichtige Aspekte bei der Jobsuche im Ausland bedenken:
- War man bereits schon mal in dem Land? Und wie gut kennt man sich dort aus (nicht zuletzt auch in Bezug auf die dortige Bürokratie)?
- Wie ist es um die eigenen Sprachkompetenzen bestellt? Wie gut spricht man die Sprache des favorisierten Landes?
- Gibt es Bekanntschaften und/oder sonstige berufliche oder private Kontakte?
- Was weiß man über die Arbeitsmarktsituation vor Ort? (Stichwort Versicherungen, Kündigungsschutz etc.)
Welche Voraussetzungen und Anforderungen müssen erfüllt werden?
Bevor man sich um eine freie Stelle im Ausland bemüht, sollte man klären, welche Voraussetzungen man erfüllen und an welche Anforderungen man sich halten muss. Praktischerweise findet man die meisten dieser Informationen in der Regel zwar direkt in der Stellenbeschreibung selbst, doch kann es keinesfalls schaden, wenn man weiß, worauf man darüber hinaus noch achten muss, wenn man sich bei einem ausländischen Unternehmen bewerben möchte. Hier die wichtigsten Stichpunkte:
- Benötigt man ein Visum (ähnlich wie zum Beispiel bei einer Reise in die USA) beziehungsweise eine Arbeits- und/oder Aufenthaltsgenehmigung? Wie und wo kann man diese Dokumente beantragen? Und kann der potentiell neue Arbeitgeber dabei helfen? Gut zu wissen: Als deutscher Staatsbürger ist ein zusätzliches Visum für das europäische Ausland in der Regel nicht notwendig.
- Welche Versicherungen werden benötigt (Renten-, Kranken-
und Sozialversicherung)?
Gut zu wissen: Bereits erworbene Rentenansprüche können im EU-Ausland beibehalten werden. - Was gibt es in Bezug auf die Steuern zu beachten? Und ist von Anfang an ein Konto vor Ort notwendig?
Wichtig: Je nach Zielland kann es vor allem bei der Beantragung einer Arbeitserlaubnis oder eines Visums mehrere Wochen oder gar einige Monate dauern, bis diese Dokumente ausgestellt werden. Daher sollte man hier auf jeden Fall ausreichend Zeit einplanen.
Worauf sollte man bei der Erstellung der Bewerbungsunterlagen achten?
Abschließend sei gesagt, dass sämtliche Bewerbungsunterlagen (sprich das Anschreiben, der Lebenslauf, Abschluss- und Arbeitszeugnisse sowie Referenzschreiben) den im Zielland vorherrschenden formalen Anforderungen entsprechen müssen. So kann es zum Beispiel sein, dass bei einer Bewerbung in England oder bei unseren niederländischen Nachbarn weder ein Bewerbungsfoto noch ausführliche persönliche Angaben notwendig sind, während in Spanien genau diese Daten zwingend erforderlich sind. Und während in den Vereinigten Staaten ein Referenzschreiben des letzten Arbeitgebers stets eine sehr wichtige Rolle spielt, reicht bei einer Bewerbung in Australien bereits schon eine schlichte Auflistung dieser Referenzen im Lebenslauf.
Daher ist es wichtig, dass man sich vor dem Abschicken der Bewerbungsunterlagen ausführlich über die in dem Zielland vorherrschenden Voraussetzungen informiert und sämtliche Dokumente an die landesspezifischen Anforderungen anpasst. Und noch ein Tipp für alle, die sich im EU-Ausland bewerben möchten: Die Europäische Kommission bietet bereits schon seit geraumer Zeit den sogenannten Europass für Bewerber an. Dabei handelt es sich um ein kostenloses Online-Tool, mit dem alle relevanten Dokumente wie Lebensläufe, Begleit- und Referenzschreiben, Qualifikationsnachweise und andere wichtige Unterlagen zentral an einem Ort gesammelt, verwaltet, bearbeitet und bei Bedarf direkt an die jeweiligen Unternehmen weitergeleitet werden können. Und wenn es einen nach dem Auslandsaufenthalt irgendwann wieder zurück in die sächsische Heimat verschlägt, kann man mit den gesammelten Auslandserfahrungen bei vielen deutschen Unternehmen punkten, was eine Bewerbung hierzulande deutlich einfacher macht.