Der Strandkorb – maritimes Flair inmitten der Großstadt
Eigentlich ist der Strandkorb das Markenzeichen der Küsten von Nord- und Ostsee. Das traditionsbehaftete Möbelstück erweist sich dort schon seit weit über hundert Jahren als formschönes und praktisches Utensil. Es schützt Küstenbewohner und Touristen vor der rauen Meeresbrise und starker Sonneneinstrahlung. Zudem sitzt man bei Regen im Trockenen und ist dem ewigen Sandflug nicht ausgesetzt.
Bei so vielen praktischen Vorzügen verwundert es nicht, dass sich die Bewohner des Binnenlandes für das exquisite Möbel interessieren. Einige Hersteller liefern schon seit geraumer Zeit Körbe der verschiedensten Ausführungen bis in die Mittelgebirge und an den Alpenrand. Immer öfter fallen die Körbe von Strandkorb Hanse in den Gärten der Großstädte in bunter Vielfalt ins Auge. Grund genug, diesen Trend zu erforschen.
Die Vorläufer des Strandkorbs wurden bereits in kalten niederländischen Wohnstuben und zugigen englischen Schlössern aufgestellt. Aber erst mit dem Rostocker Hofkorbmacher Wilhelm Bartelmann beginnt die eigentliche Geschichte des Strandkorbs. Im Frühjahr 1882 suchte eine adelige Dame den Meister auf. Sie wurde vom Rheuma geplagt, welches ihr die geliebten Strandaufenthalte verleidete. Deshalb wünschte sie sich einen Stuhl, der sie vor Wind und Regen schützen sollte.
Bartelmann flocht nach den Vorgaben aus Weiden und Rohr einen Einsitzer. Als andere Badegäste die außergewöhnliche Sitzgelegenheit erblickten, kamen schon bald weitere Aufträge herein. Fahrt nahm die Angelegenheit auf, als die Gattin des Handwerkers einen Strandkorbverleih eröffnete. Bartelmann verbesserte derweil die Ausstattung und erweiterte den inzwischen als Zweisitzer daherkommenden Strandkorb um Fußstützen, Markisen und Seitentische. Innerhalb weniger Jahre setzte sich das Geschäftsmodell durch. Heute wird geschätzt, dass ca. 70.000 Strandkörbe das Küstenbild dominieren.
Bis heute hat sich der Strandkorb weitestgehend unverändert erhalten. Er ist in der Ausführung als Zweisitzer ein praktisches Konstrukt mit etwa 160 cm Höhe und 120 cm Breite und besteht aus vier Grundelementen:
Der Bock als Basis wird aus Holz gefertigt. Daran werden zwei Seitenteile verschraubt, die idealerweise mit einem Haltegriff versehen sind. Das Rückenteil wird heute aus strapazierfähigem Kunststoff erstellt. Es wird in den Bock eingehängt und lässt sich stufenweise herunterklappen, sodass eine bequeme Liegeposition eingenommen werden kann. Der Sitz wird heute mit imprägniertem Markisenstoff bezogen. Dazu kann zahlreiches Zubehör wie gepolsterte Fußkästen, Armlehnen oder eine Sonnenmarkise mitbestellt werden.
Ein Strandkorb ist wetterfest und kann im Prinzip überall aufgestellt werden. Allerdings ist zu bedenken, dass er in der Regel ein Eigengewicht von ca. 100 kg auf die Waage bringt. Es empfiehlt sich, einen fixen Standort auszuwählen, an dem das Möbelstück von März bis Oktober stehen bleiben kann.
Im Hinblick auf die Bodenbeschaffenheit des Standorts gibt es einige Details zu beachten. Die Veranda ist ein vorzüglicher Ort, sofern diese groß genug ist. Hier steht der Strandkorb auf trockenem Untergrund und bei einer Überdachung ist das Möbel ganzjährig vor Regen und UV-Strahlung geschützt.
Doch auch im Garten selbst ist der optimale Untergrund schnell gefunden. Im Gegensatz zum Strand sollte der Korb jedoch nicht auf Sand stehen. An der Küste fließt Wasser schnell ab und der Boden trocknet rasch. Im Garten bildet sich oft Staunässe, weil der Sand die Feuchtigkeit nur langsam abgibt. Die Folge sind Schimmelbildung und Fäulnis. Zudem nutzen Nachbars Katze und sonstiges Getier den Sand für ihre Notdurft. Es empfiehlt sich daher, ein Kiesbett aufzuschütten oder aus Ziegeln oder noch besser Dielen ein Podest zu bauen. Dadurch bleibt der Strandkorb trockenen Fußes und seine Lebenszeit erhöht sich signifikant.
Je mehr Teile aus Holz verbaut sind, desto schöner kommt der Strandkorb daher. Allerdings erhöht Holz den Pflegeaufwand, um den Wetterschutz zu erhalten. Es empfiehlt sich, die Holzteile im Frühjahr mit einem Holzpflegemittel zu bestreichen und alle zwei Jahre eine Lasur aufzutragen. Ansonsten vergraut das Material und wird spröde.
Rattanteile können einfach einmal jährlich mit einer Leinölfirnis bearbeitet werden. Der Bezug der Sitzpolster aus Dralon ist pflegeleicht und kann mit einem umweltfreundlichen Reinigungsmittel und lauwarmem Wasser abgewischt werden.