Den Arztbesuch erleichtern
Darüber hinaus klagen jedoch viele Patienten auch über eine unzureichende Versorgung mit Ärzten an ihrem Wohnort und damit verbunden über lange Wartezeiten. Deshalb schieben sie die längst überfällige Vorsorgeuntersuchung vor sich her oder doktern an Beschwerden lieber selbst herum.
Für Ärzte bedeuten diese Absagen vor allem finanzielle Verluste. Aber
auch für Patienten kann das Auswirkungen haben. Wenn nämlich der eigene
Hausarzt oder der Facharzt sich dazu entschließt, nur noch offene Sprechstunden
abzuhalten – also gar keine Termine mehr zu vergeben. Solche offenen
Sprechstunden können allerdings seitens der Patienten je nach Praxisaufkommen
mehrere Stunden Wartezeit bedeuten. Wenn sich Konsultationen in die Länge
ziehen oder es bei ambulanten Eingriffen länger dauert als geplant, heißt es am
Ende des Tages in einer offenen Sprechstunde zudem: neuer Tag, neues Glück.
Denn die überzähligen Wartenden müssen dann unverrichteter Dinge nach Hause
gehen. Es ist demnach nicht zuletzt auch im Interesse der Patienten, Termine
einzuhalten. Genauso wie es im Interesse einer Praxis liegt, über ein effizientes
Terminsystem verfügen zu können.
Problem Ärztemangel
Die ambulante Versorgung mit Arztpraxen ist auch in Sachsen nicht zufriedenstellend. Das zeigte im vergangenen
Jahr eine Untersuchung der Techniker Krankenkasse (TK) Sachsen und der Hochschule Zittau/Görlitz. Nach dieser nehmen 22 Prozent der
Fachärzte gar keine neuen Patienten mehr an. Die längsten Wartezeiten gibt es
bei Augenärzten und Neurologen.
Besser sah die Situation bei Radiologen aus. Hier bekamen Patienten
durchschnittlich nach vier Wochen einen Termin. Beim Neurologen waren es im
Durchschnitt 13 Wochen. Insgesamt wurden für die Untersuchungen sechs
Facharztgruppen angerufen. Die durchschnittliche Wartezeit betrug sechs Wochen.
Doch nicht nur beim Facharzt ist die Lage prekär, wie die Kassenärztliche
Vereinigung Sachsens in diesem Jahr betonte. Für etliche Regionen droht auch
ein Mangel an Hausärzten.
Auswirkungen des Facharztmangels
Diese Situation macht sich jedoch nicht
allein in der Wartezeit auf Termine bemerkbar, sondern auch während des
Arztbesuchs selbst. Volle Wartezimmer und eine lange Aufenthaltsdauer sind
vielfach die Folgen.
Moderne Software-Lösungen zum Terminmanagement in
Arztpraxen sind allerdings eine gute Hilfe, um für Patienten unnötige
Wartezeiten zu vermeiden. Dabei geht es schon längst nicht mehr nur darum, Termine
punktgenau zu vergeben – beispielsweise können Patienten außerdem bereits vor
dem Besuch den Anamnesebogen ausfüllen. Auch Vorabinformationen, etwa über
mögliche Behandlungen, können so im Vorwege verschickt werden. Besonders praktisch
an derartigen Verwaltungssystemen: Der Patient kann per SMS benachrichtigt
werden, wenn sich der Termin verzögert. Solche digitalen Terminkalender sind
für Arztpraxen genauso sinnvoll wie für Kliniken.</p>
Auch der Patient steht in der Verantwortung
Dieser Trend ist nicht neu: Eine Reihe von Patienten sagt ihren Termin beim Arzt kurzfristig ab. Der Gynäkologe Jens Schweizer aus Georgsmarienhütte in Niedersachsen hat bereits vor einigen Jahren seine Kollegen gebeten, alle Termine zu notieren, die abgesagt wurden. An dieser Umfrage nahmen 622 Praxen teil. In vier Wochen kamen die Mediziner auf sagenhafte 389.505 Termine, die kurzfristig abgesagt wurden.