„Aufgrund der steigenden Fallzahlen und um die Kontaktpersonennachverfolgung zu gewährleisten, haben wir heute die Bundeswehr um Hilfe gebeten“, so Udo Witschas, Erster Beigeordneter. Die Details des Einsatzes werden derzeit abgestimmt, die Soldaten sollen bereits Mitte der Woche ihre Arbeit aufnehmen.
Weitere Unterstützung wird in dieser Woche durch Beschäftigte des Freistaates erfolgen. Zudem werden weitere 55 Mitarbeiter aus anderen Fachämtern des Landratsamtes die Arbeit des Gesundheitsamtes unterstützen, im Wesentlichen bei der Nachverfolgung von Kontakten.
Aktuelles Infektionsgeschehen
Am Montag, 2. November 2020, wurden im Landkreis 39 neue Corona-Infektionen gemeldet. Derzeit sind 1.198 Personen im Landkreis mit dem Coronavirus infiziert, 32 werden in einer Klinik behandelt. Sieben weitere Patienten gelten als genesen. Von einer Quarantäne betroffen sind aktuell 2.756 Menschen. Stärker betroffen ist die Wohnstätte für Menschen mit Assistenz- und Pflegebedarf in Arnsdorf. Hier wurden 30 Bewohner und Mitarbeiter positiv getestet. Weitere Testergebnisse stehen noch aus.
Anpassung der Teststrategie: Aufgrund der hohen Fallzahlen werden Kontaktpersonen ersten Grades mit einer Quarantäne belegt, nach RKI-Richtlinie aber nur bei Symptomen durch das Gesundheitsamt getestet. Die 14-tägige Quarantäne wird ab dem Tag des letzten Kontaktes mit einer infizierten Person gerechnet. Dabei ist der Zeitpunkt und die Art des Kontaktes entscheidend: Der relevante Zeitraum beginnt bei Symptomfreiheit zwei Tage vor dem Corona-Test, ansonsten zwei Tage vor Auftreten der ersten Symptome. Ein relevantes Infektionsrisiko besteht bei einem 15-minütigen Kontakt von Angesicht zu Angesicht, wenn man sich länger (ca. 30 min) in einem schlecht durchlüfteten Raum mit einer infizierten Person aufgehalten hat oder Kontakt zu Sekreten des Infizierten hatte. In diesen Fällen melden sich Kontaktpersonen bei der Corona-Hotline des Landratsamtes und begeben sich in Quarantäne. Die 14-tägige Quarantäne kann in Einzelfällen rückwirkend durch das Gesundheitsamt ausgesprochen werden, damit die Betroffenen auch finanziell durch die Verdienstausfallentschädigung abgesichert sind.
Betrieb
des Landratsamtes Da einige Mitarbeiter von Quarantänen betroffen
sind, muss das Jobcenter am Standort Kamenz (Garnisonsplatz), ab Dienstag, 3.
November 2020, bis auf weiteres für den Publikumsverkehr schließen. Persönliche
Vorsprachen sind nur nach Terminvereinbarung möglich. Das Gesundheitsamt schließt ab Mittwoch an den
Standorten Kamenz und Bautzen für den Besucherverkehr. Bereits abgesprochene
Termine für die Grippeschutz-Impfung am Dienstag werden noch durchgeführt. Alle
danach liegenden Termine können nicht mehr angeboten werden. Am Standort
Hoyerswerda sind die Impfungen noch bis einschließlich Donnerstag möglich. Das
Gesundheitsamt bittet, sich für die entsprechenden Impftermine an den Hausarzt
zu wenden.