Breitband-Netzausbau in der Lausitz hat Nachholbedarf
Sowohl der Ausbau des schnellen Mobilfunknetzes als auch der Breitband-Internetanschlüsse hinkt hinter anderen Ländern hinterher. Alternativen wie das schnelle Kabelnetz sind nur für Kunden verfügbar, die in größeren Städten oder in Ballungszentren leben.
In Deutschland gibt es mit der Telekom, Vodafone und O2 drei große Mobilfunknetze, die alle den schnellen LTE-Standard anbieten. Der Netzausbau gestaltet sich jedoch bei den Anbietern recht unterschiedlich. Die Telekom bietet ein sehr gutes Netz, wobei auch Kunden, die in ländlichen Regionen wohnen, schnelles LTE zur Nutzung der mobilen Daten zur Verfügung haben. Bei Vodafone konzentriert sich der Ausbau mehr auf die Städte und auf Regionen, die dichter besiedelt sind. Kunden von O2 haben es mitunter schwer, in ländlichen Regionen, aber auch entlang der Autobahnen einen vernünftigen Empfang zu bekommen. Sogar das Telefonieren ist schwierig. Kunden beklagen sich über Gesprächsverbindungen, die während der Fahrt auf der Autobahn plötzlich abbrechen. Kunden aus anderen europäischen Ländern kennen so etwas nicht, da der Netzausbau bei unseren Nachbarn viel weiter fortgeschritten oder bereits abgeschlossen ist. Deutschland hat demnach im europäischen Vergleich beim Ausbau der Mobilfunknetze einen deutlichen Nachholbedarf.
Ausbau von schnellem Internet soll vorangebracht werden
Nicht nur bei den Mobilfunknetzen, sondern auch beim Breitbandkabelnetz hinkt Deutschland hinter anderen Nationen hinterher, wie aus einem Bericht des Portals Netzsieger zu entnehmen ist. Menschen, die in größeren Städten oder in strukturstarken Regionen leben, haben die Wahl aus verschiedenen Anbietern und können hohe Bandbreiten von bis zu 500 MBit/s nutzen. In ländlichen Regionen ist nicht nur die Anzahl der Anbieter deutlich geringer. Bandbreiten von 6 MBit/s reichen häufig nicht einmal aus, um den Bedarf einer Familie mit zwei Kindern im Teenageralter zu decken. Wenn eines der Familienmitglieder das Internet nutzt, geht die Geschwindigkeit so rapide bergab, dass die anderen kaum noch Bandbreite zu Verfügung haben.
Internet als Grundbedürfnis in der Lebensgestaltung
Sogar die Politik hat erkannt, dass die Verfügbarkeit eines schnellen Internetanschlusses zu den Grundbedürfnissen zu zählen ist. Das Internet ist aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Es ist viel mehr als eine Informationsquelle und wird im Alltag immer häufiger benötigt. Doch auch gewerbliche Nutzer sind auf hohe Bandbreiten angewiesen. Das Versprechen der Politiker, den Ausbau aktiv voranzutreiben, gilt schon seit längerem. In einigen Regionen ist eine deutliche Verbesserung erkennbar. So wurde in Görlitz 2014 der Startschuss für einen Ausbau des Breitbandnetzes gegeben. Dies ist bedeutsam, da die Stadt im Dreiländereck Deutschland/Polen/Tschechien zu den eher strukturschwachen Regionen zu zählen ist. Die Telekom hat mit dem Ausbau des schnellen Netzes in der Innenstadt und in drei weiteren Stadtteilen begonnen. Dies ist nicht nur für die Bürger, sondern auch für Unternehmen ein Gewinn, die in der Region ihren Standort haben oder eine Investition planen. Es bleibt zu hoffen, dass der Ausbau künftig schneller verfolgt wird, sodass schnelle Internetanschlüsse sowohl beim Mobilfunk als auch beim Breitbandinternet in allen Regionen die Regel sind und nicht den Bewohnern größerer Städte und Ballungszentren vorbehalten bleiben.