Böllerverbot zum Jahreswechsel: Große Sorge bei Feuerwerkshändlern
Seit 2008 ist er mit seiner Firma Feuerwerke Hensel in Bautzen und dem Umland unterwegs. 2014 erlangte er die Qualifikation zum Großfeuerwerker, schoss seitdem zahlreiche Feuerwerke bei Veranstaltungen, Hochzeiten und Geburtstagen. Im Jahr 2015 mietete er in der Bautzener Innenstadt erstmalig eine Ladenfläche an und bot dort Feuerwerksartikel mit kompetenter Beratung an - mit Erfolg: Nicht nur aus Bautzen, sondern auch aus dem gesamten Ostsächsischen Raum kamen in den vergangenen Jahren Käufer zu Hensels Laden, um den ein oder anderen ganz besonderen Feuerwerkskörper zu erwerben. Der Feuerwerker hat derzeit einen Bestand von mehr als 100 verschiedenen Artikeln, zahlreiche Kisten stapeln sich in seinem Lager, einem ehemaligen Luftschutzbunker. Das Abgabeverbot von pyrotechnischen Artikeln im vergangenen Jahr hat ihn und die gesamte Branche bereits hart getroffen. Zahlreiche Bestellungen mussten zurückkommissioniert, -gezahlt und -gepackt werden. Ein riesiger logistischer Aufwand, den ihm niemand bezahlt. Der 35-jährige berichtet, dass große Online-Händler zum Teil noch heute mit der Rückabwicklung von Bestellungen aus dem vergangenen Jahr beschäftigt sind. Ein Böllerverbot auch in diesem Jahr wäre für den kleinen Betrieb eine Katastrophe. Da die Planungen für den Verkauf bereits weit vor dem Jahreswechsel beginnen, ist ein Verkaufsverbot zum zweiten Mal in Folge jetzt viel zu kurzfristig. "Wenn wir nicht verkaufen dürfen, müssen wir mit den Herstellern in Verhandlung treten und um die Stundung der Rechnung bitten oder eine Rückgabe vereinbaren", so der Feuerwerker. "Bei einer Rückgabe entstehen für uns enorme Versandkosten, die wir auf unserem Rücken tragen müssen. Im schlimmsten Falle müsste der Bestand vernichtet werden, da die Lagerung ebenfalls große Anforderungen mit sich bringt." Der Wunsch von Hensel an die Politik: "Sprechen Sie mit Betroffenen und lassen Sie uns gemeinsam Lösungen finden. Ein generelles Verbot ist nicht zielführend, sondern lieber das Verbot zum Abbrennen von Pyrotechnik auf großen Plätzen, wo sich immer viele Menschen treffen. Die Gefahr geht doch nicht vom Familienvater aus, der mit seinen Kindern im Garten drei Raketen in die Luft schießt." Hensel hofft nun auf eine Lösung, um doch noch Artikel verkaufen zu dürfen. Durch die Pandemie brachen ihm in den vergangenen Monaten bereits zum zweiten Mal nahezu alle Großveranstaltungen, Hochzeiten und Geburtstage weg.