Über 15000 Besucher zum Tag des offenen Denkmals
Um die Besucher nicht zu enttäuschen, verlängerte Tom Bartosch kurzerhand seinen Einsatz – und führte gleich drei Mal durch das Gebäude in der Reichenstraße. „Viele Besucher genossen es, in Erinnerungen an ihre Jugend zu schwelgen“, beobachtete der Architekt. „Viele von ihnen wussten noch genau, welche Waren in den einzelnen Etagen des ehemaligen HO-Kaufhauses angeboten wurden.“ Auch die Ortenburg zählte zu den Besuchermagneten. Während viele Gäste das spätsommerliche Wetter im Hof genossen, nutzen andere die Gelegenheit, hinter die Kulissen des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters zu schauen. Allein zum Tag der offenen Tür kamen 1.800 Interessierte. Noch mehr Menschen entschieden sich für einen Besuch in der Gedenkstätte Bautzen. Interessiert verfolgten die über 2.000 Gäste die Berichte der anwesenden Zeitzeugen.
Über großen Zuspruch freuten sich auch die Mitglieder des Ortskuratoriums der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Sie griffen bei der Ausgestaltung des Nicolaiturms das Thema Wandern auf. Dieses Motiv passte in ihren Augen nicht nur zur Ausstellung über die Via Regia, sondern auch zum diesjährigen Motto des Tag des offenen Denkmals: „Entdecken, was uns verbindet.“ Deshalb statteten die Mitglieder der Deutschen Stiftung Denkmalschutz den Nicolaiturm mit Rucksäcken und Sprüchen über das Wandern aus – und trafen damit den Geschmack der Bautzener. Schon vor der Eröffnung kamen die ersten Gäste. Später bewies der Tag des offenen Denkmals: Wandern verbindet! Im Nicolaiturm sangen die Besucher zu schwungvollen Akkordeonklängen gemeinsam Wanderlieder. Immer wieder kam es dabei zu ungewöhnlichen Szenen – denn manch einer war offensichtlich selbst davon überrascht, plötzlich Teil des flüchtigen Chores zu sein …
Vom Sonnenschein motiviert, „wanderten“ tausende Menschen durch Bautzens Straßen. Aus allen Ecken drang Musik – und verband die 23 Objekte miteinander. Auf dem Hauptmarkt animierte „Argentum Ferrum“ das Publikum bei mittelalterlicher Musik zum Klatschen, aus dem Ökumenischen Domladen drang Ensemblemusik und im Hof der Ortenburg präsentierte der Räuber Hotzenplotz seine Sangeskünste. Die Bautzener zeigten, dass sie Freude daran haben, ihre Stadt zu entdecken. Auch Objekte, die nicht zum offiziellen Teil des Programmes gehörten, waren begehrt. Viele nutzten die Chance, um den Bahnhof zu besichtigen, der kurzfristig öffnete. Darüber hinaus wollten 1.014 Interessierte die Veranstaltungshalle „Krone“ besichtigen und auch die Domschatzkammer zählte 431 Gäste.
Fotos: Laura Ziegler