Bandscheibenvorfall: Ursachen, Symptome, Behandlungsmethoden
Bandscheibenvorfälle können ganz unterschiedliche Ursachen haben und ebenso unterschiedliche Behandlungsansätze erforderlich machen.
Was genau ist eigentlich ein Bandscheibenvorfall?
Der menschliche Körper verfügt über insgesamt 23 Bandscheiben, bei denen es sich um einen harten Faserring und einen gallertartigen Kern handelt. Auf diese Weise werden die Bandscheiben in ihrer Position zwischen den Wirbelkörpern im Rücken gehalten. Von einem Bandscheibenvorfall sprechen Mediziner, wenn der Gallertkern aufgrund von Rissen oder Rupturen des Faserrings nach außen dringt. Dann kann er auf die umliegenden Nerven drücken und auf diese Weise starke Schmerzen verursachen. Gründe für einen solchen Bandscheibenvorfall können etwa in einer im Alter schwindenden Elastizität liegen. Alternativ kann auch ein Unfall mit einer entsprechenden Verletzung zu einem Bandscheibenvorfall führen. Experten unterscheiden zwei verschiedene Arten von Bandscheibenvorfällen: Der Vorfall im Bereich der LWS (Lendenwirbelsäule) tritt am häufigsten auf, während Vorfälle an der HSW (Halswirbelsäule) nur etwa zwei Prozent ausmachen.
Durch welche Symptome äußert sich ein Bandscheibenvorfall?
Die Bandscheiben halten im Grunde genommen hohen Belastungen stand. Durch dauerhafte starke Beanspruchungen können sie aber Schaden nehmen – dies gilt etwa bei einer permanenten Fehlhaltung, bei starkem Übergewicht oder auch bei einem Lebensstil mit viel Sitzen und wenig Bewegung. Wer einen Bandscheibenvorfall erleidet, bemerkt dies meist in erster Linie an starken Schmerzen, die bis in die Arme und Hände ausstrahlen können. Auch Lähmungserscheinungen können in diesem Zusammenhang auftreten. Oftmals ist es den Betroffenen nicht mehr möglich, sich wie gewohnt zu bewegen. Bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall ist ein zeitnaher Arztbesuch dringend anzuraten.
Schmerzmittel und OP: So kann ein Bandscheibenvorfall behandelt werden
Beim Arzt lässt sich ein Bandscheibenvorfall meist recht schnell mittels einer Computertomographie diagnostizieren. Anhand der gestellten Diagnose kann eine entsprechende Therapie eingeleitet werden. Eine Bandscheibenvorfall Operation ist hierbei eher selten: In vielen Fällen heilt der Vorfall nach einigen Tagen oder Wochen von alleine aus, sodass keinerlei Beschwerden mehr vorliegen. Der behandelnde Arzt kann Schmerzmittel verordnen, um den Heilungsprozess für den Patienten angenehmer zu gestalten. Auch geeignete Physiotherapien sowie Wärmetherapien können dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Operiert wird ein Bandscheibenvorfall heutzutage nur dann, wenn alle anderen Therapiemaßnahmen nicht anschlagen oder es zu länger anhaltenden Lähmungserscheinungen kommt.
Bandscheibenvorfällen vorbeugen mit Sport und Übungen
Die beste Vorbeugung gegen Bandscheibenvorfälle sind gestärkte Rückenmuskeln sowie das Vermeiden starker und einseitiger Belastungen der Wirbelsäule. Wer regelmäßig Sport treibt und beispielsweise Gymnastik macht oder schwimmt, tut seinem Rücken etwas Gutes und kann dazu beitragen, das Risiko eines Bandscheibenvorfalls zu minimieren. Auch der Abbau von Übergewicht kann einen vergleichbaren Effekt mit sich bringen: Die sprichwörtlich überflüssigen Pfunde stellen eine zusätzliche Belastung für die Wirbelsäule dar und begünstigen das Entstehen des Bandscheibenvorfalls sowie zahlreicher weiterer Erkrankungen. Am Arbeitsplatz sollte möglichst rückenfreundlich gearbeitet werden: Wer im Sitzen arbeitet, benötigt einen ergonomischen Bürostuhl und sollte regelmäßig seine Sitzposition ändern, um einseitige Haltungen zu vermeiden. Bei körperlichen Tätigkeiten ist es wichtig, den Rücken nicht falsch zu belasten, sondern Lasten immer rückenfreundlich zu heben.