Schneetreiben sorgt für schwere Verkehrsunfälle: Mehrere Verletzte
Lokal begrenzter starker Schneefall hat am Donnerstagmittag die BAB 4 bei Bautzen in eine spiegelglatte Eispiste verwandelt. Binnen weniger Minuten waren zwischen der Anschlussstelle Weißenberg und dem Parkplatz Löbauer Wasser-Nord mehrere Zentimeter Neuschnee gefallen.
Auf dem etwa 400 Meter langen Streckenabschnitt verloren mehrere Auto- und Lkw-Fahrer bei Brems- und Ausweismanövern die Kontrolle über ihre Fahrzeuge. An drei Stellen kollidierten insgesamt acht Lkw und vier Pkw miteinander.
Die Folgen waren eine rund dreistündige Vollsperrung der Autobahn in Fahrtrichtung Dresden, fünf leicht verletzte Personen, darunter zwei Kinder, zehntausende Euro Blechschaden und etwa 20 Kilometer Stau.
Zur Versorgung der verletzten drei Erwachsenen sowie der beiden Kinder im Alter von fünf und elf Jahren rückte der Rettungsdienst mit mehreren Fahrzeugen an. Ein Hubschrauber brachte einen Arzt vom nahen Flugplatz zur Unfallstelle. Die Sanitäter nutzten die Gegenfahrbahn, die bis zum Abschluss der medizinischen Versorgung ebenfalls von der Polizei gesperrt wurde. Die Leichtverletzten wurden in umliegenden Krankenhäusern versorgt.
Die freiwillige Feuerwehr Weißenberg war mit zwei Fahrzeugen im Einsatz. Die Kameraden sicherten die Unfallstrecke ab, suchten nach verletzten Personen, halfen dem Rettungsdienst bei deren Versorgung und nahmen auslaufende Betriebsstoffe auf.
Das Technische Hilfswerk leitete den Verkehr an der Anschlussstelle Weißenberg von der Autobahn ab.
Ein Hubschrauber der sächsischen Polizei kreise über dem Autobahnabschnitt und beobachtete den Verkehr auf den Umleitungsstrecken aus der Luft. Auch hier war aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse Geduld gefordert.
Zum Unfallzeitpunkt herrschte auf der Autobahn 4 in Fahrtrichtung Dresden reger Rückreiseverkehr aus Polen und dem Baltikum nach Deutschland und Westeuropa. Die Reisenden bildeten eine Rettungsgasse, so dass die Einsatzkräfte und Abschleppdienste schnell zur Unfallstelle vorrücken konnten. Die Polizei informierte vor Ort mit Lautsprecherdurchsagen und stellte die wartenden Kraftfahrer auf mehrere Stunden Verzug ein. Ein Schneepflug der Autobahnmeisterei Weißenberg konnte sich jedoch aufgrund der Breite seines Schiebeschildes nur mühsam bis zur Unfallstelle vorarbeiten. Auch hier versuchten die Reisenden und die Polizei, dem Winterdienst so gut wie möglich freie Bahn zu schaffen.
In Fahrtrichtung Görlitz konnte der Verkehr nach gut zwei Stunden Wartezeit wieder rollen, in Fahrtrichtung Dresden dauerte es etwa drei Stunden, bis der Verkehr halbseitig an der Unfallstelle vorbeigeführt werden konnte.
Aufgrund des gut 20 Kilometer langen Rückstaus wurden die Reisenden in Fahrtrichtung Dresden per Blockabfertigung durch den Autobahntunnel Königshainer Berge gelotst, um Staus oder Unfälle in der Betonröhre zu verhindern.