Augenlasern: Für wen ist das sinnvoll?

In diesem Artikel klären wir über Augenlaserbehandlungen allgemein auf und geben Tipps für die Suche nach einem geeigneten Augenarzt.
Augenlasern: verschiedene Methoden
Bei der Laser-Korrektur unterscheidet man zwischen diesen drei Methoden:
- LASEK: Die klassische Methode, bei der das Lasern mit einem ultrafeinen Messer kombiniert wird. Eingesetzt wird sie bis maximal -6 Dioptrien und ist besonders bei dünner Hornhaut geeignet.
- Femo-Lasik: Diese Methode wird bei den meisten Eingriffen angewendet. Dabei arbeitet man ausschließlich mit Laserstrahlen. Femo-Lasik ist bis maximal -8 Dioptrien möglich.
- ReLex Smile (Laser-Lentikel-Extraktion): Die modernste Form des Augenlaserns, bei der ebenfalls ausschließlich Laserstrahlen zum Einsatz kommen. Diese wird bis maximal -10 Dioptrien eingesetzt.
Welche Methode jeweils geeignet ist, bespricht man mit dem behandelnden Arzt/ der behandelnden Ärztin. Nicht für jedes Auge eignet sich auch jede der genannten Methoden, weshalb eine fachliche Einschätzung im Vorfeld unerlässlich ist. Um sicherzugehen, dass die Augenlaserbehandlung im eigenen Fall empfehlenswert ist, sollte man zu einer kostenlosen Erstberatung gehen.
Für welche Patienten eignet sich Augenlasern?
Das Lasern der Augen kann bei verschiedenen Sehschwächen sinnvoll sein. Wichtig ist, dass keine Augenerkrankung vorliegt, die eine anderweitige Behandlung erfordert. In den folgenden Fällen kann eine Korrektur der Sehstärke durch Lasern sinnvoll sein:
- Alter der Patienten zwischen 19 und 50 Jahren: Bei Patient/innen unter 19 Jahren sind die Augen noch in der Wachstumsphase. Für Menschen, die über 50 Jahre alt sind, sollte man einen Linsenaustausch oder die Implantation einer Multifokallinse in Erwägung ziehen.
- Kurzsichtigkeit bis -8 Dioptrien
- Weitsichtigkeit bis +3 Dioptrien
- Hornhautverkrümmung bis +5 Dioptrien
- Hornhautdicke von mindestens einem halben Millimeter
Wann eine Augenlaserbehandlung nicht zu empfehlen ist
Es gibt jedoch auch Fälle, in denen eine Laserbehandlung der Augen nicht zu empfehlen ist oder sogar größeren Schaden anrichten kann. Die Risiken und Chancen sind jeweils mit dem behandelnden Arzt/ der behandelnden Ärztin im Vorfeld zu klären. Leidet man an einer der folgenden Erkrankungen oder hormonellen Umbruchphasen, wird in der Regel von einem Laser-Eingriff an den Augen abgesehen:
- Chronisch fortschreitende Hornhauterkrankung
- Grüner oder Grauer Star
- Makuladegeneration
- Rheumatische Erkrankungen
- Diabetes mellitus
- Schwangerschaft und Stillzeit
Auch im Falle von Augenverletzungen muss zunächst eine entsprechende Behandlung erfolgen, bevor man eine Augenlaser-OP in Anspruch nehmen kann.
Wie funktioniert die Augenlaser-OP?
Um zu verstehen, wie eine Augenlaser-OP funktioniert, muss man wissen, wie der natürliche Sehvorgang beim Menschen funktioniert: Die von jedem Gegenstand und jedem Lebewesen reflektierten Lichtstrahlen treffen zuerst auf den vorderen Bereich der Augen (die sogenannte Hornhaut). Das Licht wird durch diesen kleinen Bereich gebündelt, woraufhin die dahinterliegende Iris und die Pupille umgehend auf die einfallende Lichtstärke reagieren und diese regulieren.
Danach erreicht das Licht die Linse, wo es noch einmal gebündelt wird, um anschließend den gesamten Glaskörper des Auges zu durchqueren und auf dessen Rückwand die Netzhaut zu treffen. Vorstellen kann man sich diese wie eine Leinwand, auf der sich durch Lichtstrahlen ein Bild zusammensetzt. Ein scharfes und korrektes Abbild entsteht allerdings erst dann, wenn die optischen Informationen ans Gehirn weitergeleitet werden.
Eine Fehlsichtigkeit liegt zum Beispiel dann vor, wenn die Größe des Augapfels vom Normalzustand abweicht. Unterschieden wird unter anderem zwischen:
- Kurzsichtigkeit (Myopie): Der Augapfel ist etwas zu lang, wodurch sich das Licht nicht exakt auf der Netzhaut, sondern im Bereich kurz davor bündelt.
- Weitsichtigkeit (Hyperopie): Dabei ist der Augapfel zu kurz, sodass sich die Lichtstrahlen erst hinter der Netzhaut bündeln.
In beiden Fällen sprechen Experten von einem sogenannten Brechkraftfehler des Auges. Dieser kann im Zuge der Augenlaser-OP behoben werden. Die Behandlung setzt an der Hornhautoberfläche an, weil dort die stärkste Brechung der Lichtstrahlen auftritt. Die Operateure verändern die Brechkraft also so, dass einfallendes Licht zukünftig direkt auf die Netzhaut fällt. Bereits kleine Bearbeitungen am Hornhautgewebe können mitunter für diesen Effekt genügen.
Im Zuge der Augen-OP kommt in vielen Fällen ein Excimer-Laser zum Einsatz. Dessen computergesteuerter Laserstrahl kann innerhalb von wenigen Sekunden bis zu 20 Prozent der Hornhautdicke reduzieren. Deswegen dauert eine solche OP normalerweise zwischen 10 und 20 Minuten lang.
Einsatz von Betäubungsmitteln bei der Augenlaser-OP
Vor der Operation erhalten Patienten lokal betäubende Augentropfen. Ist man am Tag der OP sehr unruhig und ängstlich, kann man zusätzlich ein Beruhigungsmedikament erhalten. Eine Vollnarkose ist hingegen nicht notwendig. Aufgrund der damit einhergehenden gesundheitlichen Risiken sollte deswegen davon abgesehen werden.
Risiken der Augenlaserbehandlung
Doch auch dann, wenn alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Augenlaserbehandlung gegeben sind, birgt diese, wie jede andere OP auch, verschiedene Risiken, darunter für:
- Infektionen
- erhöhte Blendempfindlichkeit
- trockene Augen
- Schädigungen der Hornhaut
- Über-/Unterkorrektur, durch die eine Nachoperation notwendig wird
Tipps zur Auswahl einer geeigneten Augenlaser-Klinik
Auf Augenlaserbehandlungen spezialisierte Kliniken werben häufig mit ihren eigenen Leistungen. Dadurch kann es schwerfallen, die richtige Wahl für sich zu treffen. Beachten sollte man dabei die folgenden Dinge:
- Zertifizierungen, wie zum Beispiel der Lasik-TÜV
- Angabe über die Anzahl der durchgeführten Operationen: Diese kann Aufschluss über die Qualität der Behandlung geben. Je häufiger eine Klinik Augenlaserbehandlungen durchgeführt hat, desto höher ist die Erfahrung auf diesem Gebiet.
Vorsicht geboten ist bei Dumpingpreisen. Liegt ein solches Angebot vor, sollte man herausfinden, welche Leistungen tatsächlich bereits im Preis enthalten sind. Häufig bieten Kliniken im Ausland (zum Beispiel Polen, Tschechien oder die Türkei) Behandlungen zu niedrigeren Preisen an. Allerdings sollte man wissen, dass sich diese Kliniken nicht an die strengen Richtlinien halten müssen, die in Deutschland zur Qualitätssicherung der Operationen beitragen.
Zu Schwierigkeiten kann es auch dann kommen, wenn eine Nachkorrektur notwendig wird, weil man diese vorrangig in der Klinik durchführen lassen sollte, in der auch die erste Behandlung stattgefunden hat.
Das Fazit: Bei Augenlaserbehandlungen auf Nummer Sicher gehen
Die Augen lasern zu lassen und danach ganz ohne Brille oder Kontaktlinsen wieder richtig sehen zu können, ist für viele Menschen verlockend. Dabei handelt es sich um einen vergleichsweise harmlosen Eingriff, der allerdings nur von ausgebildeten Ärzten durchgeführt werden darf. Auch bei der Entscheidung darüber, ob eine solche OP sinnvoll ist oder nicht, sollte man auf den Rat der Experten hören.
Nicht in allen Fällen ist eine Augenlaser-OP sinnvoll und in anderen kann sie sogar verstärkt Risiken nach sich ziehen. Bei der Wahl einer entsprechenden Klinik sollte man darauf achten, dass diese bereits über viel Erfahrung verfügt und nicht mit Dumpingpreisen wirbt. Zu empfehlen ist es, die Behandlung in Deutschland durchführen zu lassen, weil man so sichergehen kann, dass sich die Klinik an die strengen deutschen Richtlinien halten muss.