Doch was bewegt eigentlich unsere Jugend im Landkreis Bautzen? Das wollte ich wissen und lud gestern sechs Jugendliche von der Klassenstufe 9 bis 12 sowie zwei Azubis aus dem Landratsamt zu mir ins Büro ein.
Ein Thema, was die Jugendlichen gleich zu Anfang unseres Gespräches auf den Tisch brachten, war ein Festival in Neukirch. Dieses hat es mehrere Jahre gegeben. Mehr als 1.200 Jugendliche hätten dieses Festival jährlich besucht. Nun pausiert die Veranstaltung, da es für die Anwohner zu laut war. So eine Situation kenne ich auch aus meiner Jugendzeit. Ich kann daher den Frust der Jugendlichen darüber verstehen. Veranstaltungen gerade für die Jugend in unserer Region sind sehr wichtig. Sie sollen sich in ihrer Heimat wohl fühlen und gerne hier leben. Ich gab ihnen den Tipp, sich nochmals an den Bürgermeister zu wenden und vielleicht am nächsten Tag noch ein Familienfest für alle dranzuhängen. Ein anderes Thema war die Einstellung zur Arbeit. Die jungen Leute sagten mir, dass sie prinzipiell auch kein Problem mit Wochenendarbeit haben. Die Schülerinnen hätten aber noch keine Vorstellung davon, wie es dann im echten Arbeitsleben wird und wollen die Situation auf sich zukommen lassen. Ganz anders bei den zwei Azubis. Eine von ihnen schilderte mir und den anderen Jugendlichen, dass sie aufgrund eines weiten Fahrtweges bereits 5.30 Uhr aufstehen müsse und erst gegen 17 Uhr wieder zu Hause seien. Das sei für sie aber so in Ordnung und gehöre nun mal zum Berufsalltag dazu.
Auch das Thema Demos bewegt die jungen Menschen. Viele von ihnen sagten mir, sie seien schon mehrfach auf Demos gewesen. Zuletzt in Bautzen bei einer Demo für Demokratie und Frieden. Ihnen sei es wichtig, sich eine Meinung zu bilden und verschiedene Sichtweisen zu hören. Dann wollte ich noch wissen, wie die jungen Leute die Zukunft sehen. Vor allem der Klimawandel und dessen Auswirkungen waren ein wichtiger Punkt. So müsse in ihren Augen noch viel mehr zu dem Thema geforscht und kommuniziert werden. Auch konnten sich viele von ihnen vorstellen, im Landkreis oder der Region zu bleiben. Das hat mich natürlich sehr gefreut. Es war ein tolles, interessantes und erfrischendes Gespräch. Ich bin dankbar, dass die jungen Leute so offen ihre Anliegen und Sichtweisen mit mir geteilt haben und hoffe, dass es in Zukunft noch weitere Gespräche dieser Art geben wird.