Anonymität im Internet – einige Tipps

Sichtbarkeit und Auffindbarkeit im Internet beginnen schon damit, dass alle Internet-Nutzer sich mit Namen, Adressen und sonstigen Kontaktinformationen registrieren müssen. Außerdem lassen viele Menschen sich anschließend bei bestimmten Online-Anbietern oder bei WhatsApp registrieren. Daher kann jeder auch bei guter Tarnung gefunden werden, wenn andere es darauf anlegen. Man kann die eigene Auffindbarkeit im Netz aber erschweren.
Anonymes Surfen im Netz: Wie geht das?
Wer sicher im Netz surfen, oder
anonym im Online Casino spielen möchte, ohne sich zu verifizieren, verfolgt das
Ziel seine persönlichen Daten unsichtbar machen. Er möchte nicht von seinem
Internetanbieter, Werbe-Unternehmen, Hackern, seinem Chef, seiner Ehefrau oder
staatlichen Stellen aufgestöbert und bei seinen Online-Aktivitäten beobachtet
werden. Anonymes Surfen bedeutet für die meisten Internet-User lediglich, dass
sie ihre IP-Adresse vor anderen verbergen. Um echte Privatsphäre im Netz zu
genießen, müsste man aber schon mehr tun.
Als Minimum wären die allgegenwärtigen Tracking-Cookies oder das
Browser-Fingerprinting zu blockieren. Selbst wenn sich jemand anonym und mit
falschen Konto-Daten für eine VPN anmeldet, hinterlässt er Datenspuren im Netz.
Im Übrigen kennen viele Internet-User nicht den Unterschied zwischen privatem
und anonymem Surfen. Sie fühlen sich daher sicher, wenn sie ein Online-Casino
aufsuchen und private Firefox-Fenster oder den Inkognito-Modus von Google
Chrome nutzen.
Der Browser speichert in diesem Fall zwar keinen Suchverlauf. Wird das Browser-Fenster
geschlossen, werden zudem alle Cookies und temporären Surfdaten gelöscht.
Unsichtbar und vollständig anonym im Netz bewegen konnte man sich aber trotzdem
nicht. Alle Online-Aktivitäten konnten mit diesem Sicherheits-Standard
weiterhin verfolgt und ausgewertet werden.
Kann man überhaupt anonym im Netz surfen?
Um bei Surfen im Internet unerkannt zu bleiben und Online-Tracking zu umschiffen, genügt ein privater Browser-Modus nicht.
Wenn es nur darum geht, weniger personalisierte Werbung zu erhalten oder nicht von der Ehefrau oder dem Vorgesetzen beim Surfen auf Schmuddel-Seiten verfolgt zu werden, empfehlen sich andere Maßnahmen, als wenn jemand sich als Whistleblower und Polizeispitzel betätigen möchte. Ein geringer oder mittlerer Schutz genügt für normale Online-Aktivitäten meist. Nur mit dem höchsten Sicherheitsstandard könnte jemand seine Identität im Internet vollständig verbergen.
Um mittlere oder hohe Anonymität zu erreichen, muss man die Funktion von Web-Tracking verstehen. So gut wie jede Webseite, die jemand besucht, sammelt Daten über IP-Adressen, Cookies, Pixel-Tracking in E-Mails oder Geräte-Fingerprints in unsichtbaren Browser-Skripten. Cookies sind Daten-Tracker. Gemäß der Datenschutz-Grundverordnung oder des "California Consumer Privacy Acts" müssen Surfende zwar der Nutzung von Cookies zustimmen. Doch den heimlich eingesetzten Tracking-Methoden entgehen sie nicht.
Es gelingt Unternehmen oder anderen also weiterhin und trotz der Datenschutzgrundverordnung, Daten von Internet-Usern zu speichern. Nicht nur das: Sogenannte Datenbroker verkaufen und kaufen solche Daten auch noch. Sie kommen durch Hacker, Datenlecks und Datenpannen an Unmengen privater Daten.
Tipps und Tricks
Um anonym im Netz surfen zu können, sind einige
Tools hilfreich. Es empfiehlt sich, ein Tor, ein VPN oder einen Proxy-Server zu
nutzen, um unsichtbar zu surfen und sowohl die IP-Adresse als auch den genauen
Standort zu verbergen. So kann niemand nachverfolgen, was jemand online tut.
VPNs verschlüsseln Netzwerk-Daten. Sie schützen somit sensible Daten, die sonst
über öffentliches WLAN sichtbar wären.
Sinnvoll ist auch die Nutzung eines privaten E-Mail-Dienstes,
der eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für jede Kommunikation gewährleistet.
Datenschutzorientierte E-Mail-Anbieter erfragen bei der Registrierung eines
neuen Kunden keine persönlichen Daten. Für Mobilgeräte wie Smartphones kann
jeder einen anonymen SMS-Dienst nutzen. Eine bekannte Suchmaschine wie Google
oder Bing sammelt ebenfalls Daten. Es lohnt sich daher, auf kleinere
Suchmaschinen-Anbieter zu setzen, die einen höheren Standard in Sachen
Privatsphäre bieten.
Außerdem ist zu empfehlen, eine spezialisierte Anti-Tracking-Software zu
installieren, um Werbe-Tracker mit falschen Daten zu füttern. Dadurch kann ein
Internet-User seine Identität verschleiern. Er hinterlässt keinen Fingerabdruck
im Netz. Personalisierte Werbeangebote aufgrund ausgewerteten Surfverhaltens
entfallen. Um auch den Browser ausspäh-sicher zu machen, genügt der
Inkognito-Modus des eigenen Browsers nicht. Deutlich mehr Sicherheit bietet
beispielsweise der "Avast Secure Browser".
Mit diesem Browser können Internetnutzer Online-Tracking und Werbe-Anzeigen
blockieren. Sie können durch die integrierte Anti-Fingerprinting-Technologie
ihre digitale Identität verschleiern. Phishing-Angriffe werden geblockt.
Schnelles Surfen wird begünstigt. Mit der Kombination aller genannten Tools
kann jeder Surfer deutlich sicherer surfen. Er ist zumindest besser geschützt.
Eine 100-prozentige Anonymisierung, die auch Hacker-Angriffe, Spyware und
Keylogger nicht an Benutzernamen, Bankdaten oder Passwörter kommen ließe,
erfordert umfangreichere Maßnahmen.
Man sollte beispielsweise soziale Netzwerke meiden und dort keinerlei Daten
preisgeben. Möglich wäre es außerdem, über einen Strohmann einen
Internet-Hotspot zu kaufen und diesen bar bezahlen zu lassen. Nach dem ersten
Online-Gang sollte man sich mit dem Tor-Netzwerk verbinden, um mit falschem
Nutzer-Namen ein E-Mail-Konto bei einem verschlüsselten E-Mail-Anbieter
einzurichten. Über einen VPN-Dienst, der mit Krypto-Zahlungen operiert, könnten
anonym Zahlungen abgewickelt werden.
Fazit
Zugegeben: die Summe aller vorgeschlagenen Maßnahmen zur Anonymisierung der Internet-Aktivitäten ist ganz schön krass. Sie verlangsamt zudem das Surfen im Netz erheblich. Immerhin dämmert manchem die Einsicht, dass ein mittlerer Grad an Anonymität meist ausreicht. Anonymität kann durch einen sicheren Browser mit Web-Tracking-Blocker und ein VPN hergestellt werden. Die VPN verbirgt die IP-Adresse. Mit diesen Maßnahmen haben Casino-Nutzer mehr Privatsphäre beim Surfen - und die Besuche in einem Online-Casino machen weiterhin Spaß.