Achtung Wildwechsel – 13 Wildunfälle in 24 Stunden
Aus gegebenem Anlass möchte die Polizei alle Verkehrsteilnehmer sensibilisieren.Im Jahr 2021 registrierte die Polizeidirektion Görlitz in beiden Landkreisen fast 3.000 Wildunfälle. Dies entsprach jedem fünften Verkehrsunfall. Das Risiko, selbst in einen Wildunfall verwickelt zu werden, schätzt die Polizei als relativ hoch ein. Auch wenn es bei Wildunfällen im letzten Jahr in der Regel bei Sachschäden blieb, wurden dennoch 27 Personen verletzt.
Risiko im Herbst besonders hoch
Das Risiko eines Wildunfalles ist insbesondere im Herbst besonders hoch. Das liegt zum einen an dem Verhalten des Wildes, zum anderen ändern sich auch die Verhaltensweisen von Verkehrsteilnehmern sowie die Verkehrsbedingungen. Im Herbst ist es zu Zeiten, in denen Verkehrsteilnehmer unterwegs sind, oft noch Dunkel. Auch vermehrt auftretende Nässe erschwert eine wirksame Reaktion bei Wildbegegnungen. Generell muss auf allen Strecken ohne menschliche Ansiedlungen mit Wildwechsel gerechnet werden. Besondere Vorsicht gilt bei Straßen die durch bewaldetes Gebiet führen. Hier befinden sich oft vom Wild begehrte Nahrungsquellen bzw. Gewässer, die als Tränke geeignet sind und genutzt werden. Aber auch in Siedlungen oder gar Städten kann es zu Wildbegegnungen kommen. So kollidierte erst im Juli dieses Jahres ein Pkw-Lenker auf der Görlitzer Dr.-Kahlbaum-Allee mit einem Rehbock.
Worauf sollten Sie achten?
Rechnen Sie insbesondere auf den vorgenannten Strecken mit Wildwechsel. An Abschnitten mit hohem Wildwechsel warnen oftmals Gefahrenzeichen. Auf Streckenabschnitten durch bewaldetes Gebiet ist stets mit Wildwechsel zu rechnen. Wildtiere können die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge kaum einschätzen. Oftmals werden sie noch zusätzlich durch das Scheinwerferlicht geblendet. Die Wahl einer deutlich verzögerten Fahrgeschwindigkeit, vor allem bei Dunkelheit, ist stets angeraten, um angemessen reagieren zu können. Idealerweise sollte die Geschwindigkeit höchstens 70 - 80 km/h betragen, um einen Wildunfall zu vermeiden. Unabhängig von der Geschwindigkeit sollte man stets aufmerksam die Randbereiche der Fahrstrecke im Auge behalten. Quert ein Wildtier, folgen oftmals noch andere.
Wild voraus – Was tun?
Ausweichversuche enden oftmals mit größeren Auswirkungen als eine direkte Wildkollision. Richtig reagiert man, indem man das Lenkrad fest greift, keine Lenkbewegung macht, aber dafür so stark wie möglich bremst. Eine Vollbremsung sollte lediglich unterbleiben, wenn man weiß, dass dicht hinter einem weitere Fahrzeuge folgen.
Wildunfall – Was nun?
Ist es zur Kollision mit einem Wildtier gekommen, sichern Sie in jedem Fall als erstes die Unfallstelle, um sich selbst und andere nicht zu gefährden. Dann rufen Sie die Polizei. Nähern Sie sich dem verletzten Tier nicht und fassen Sie es nicht an. Manch totgeglaubtes Wildschwein sprang schon auf und ging zum Angriff über. Außerdem haben manche Wildtiere Krankheiten oder Parasiten. Wenn das Tier wirklich tot ist, kann man es mit Handschuhen anfassen und zur Seite ziehen, damit nicht noch jemand darüberfährt.