3 wichtige Informationen rund um Pflegeberufe
Doch was ist dran an den vielen Mythen rund um Pflegeberufe und wie groß wird deren Bedeutung in Zukunft ausfallen?
Die aktuelle Situation
Tatsächlich herrscht in der Pflege schon seit Jahren eine starke Unterbesetzung. Dies sorgt auf der einen Seite für hohe Belastungen einzelner Pfleger, die wiederum immer weniger Zeit haben, ihre Patienten zu versorgen. Die aktuelle Entwicklung steht somit in einem klaren Widerspruch zu dem Bestreben, die Qualität der Betreuung stetig zu erhöhen und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in einem fairen Rahmen zu halten. Gleichzeitig entscheiden sich immer mehr Angehörige dafür, die Pflege ihrer Verwandten zu übernehmen, da sie nicht mehr in die Qualität der öffentlichen Einrichtungen vertrauen. Dies führt wiederum zu großen finanziellen Belastungen, da zum Beispiel Pflegehilfsmittel organisiert werden müssen. Weiterhin bleibt eine große zeitliche Belastung bestehen, die in vielen Fällen sogar den Ausstieg aus dem gelernten Beruf erforderlich macht.
Geringe Bezahlung bei hoher Belastung
Zurecht wird in den aktuellen Debatten vor der Bundestagswahl immer wieder der Lohn aufgegriffen, den Beschäftigte in der Pflege erhalten. Bei einer durchschnittlichen Arbeitszeit von 38 Stunden in der Woche liegt das Bruttoeinkommen der Pflegerinnen und Pfleger pro Monat bei 2.412 Euro. Werden nun noch die erheblichen Abzüge mit in die Bilanz aufgenommen, so zeigen sich schnell ernstliche Lücken, um zum Beispiel die monatlichen Nebenkosten zu begleichen. Soll zum Beispiel von diesem Gehalt eine Familie ernährt werden, müssen häufig klare Abstriche gemacht werden. Weiterhin ist es in vielen Unternehmen üblich, die Beschäftigten noch im Rahmen von zusätzlichen Schichten zu beanspruchen. Die ohnehin schon starke körperliche Belastung, welche die tägliche Arbeit mit sich bringt, wird auf diese Weise noch weiter in die Höhe getrieben.
Die Politik in der Verantwortung
Natürlich steht nun auch die Politik in der Verantwortung, die Attraktivität des Berufs wieder zu erhöhen. Schließlich sorgt vor allem der demografische Wandel dafür, dass der Bedarf nach Pflegekräften in den kommenden Jahren wohl noch weiter ansteigt. Ein Fachkräftemangel könnte vor allem angesichts der alternden Gesellschaft fatale Folgen nach sich ziehen, die es in jedem Fall zu verhindern gilt. Eine angemessene Bezahlung und eine Entlastung der Pflegerinnen und Pfleger wäre schon ein erster wichtiger Schritt, um zusätzliche Anreize zu schaffen. Gleiche Bedingungen sollten im Anschluss auch für die Pflege zu Hause angestrebt werden, deren Rolle häufig marginalisiert wird. Denn neben den allgemeinen psychischen Belastungen, wie sie die Situation mit sich bringt, kommt gerade dort auch die finanzielle Komponente hinzu.
Fazit
Pflegeberufe werden demnach in der Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Da praktisch jeder im hohen Alter auf diese Hilfe angewiesen sein kann, handelt es sich sogleich um ein Thema, das in der breiten Öffentlichkeit zu diskutieren ist. Nur dadurch bietet sich die Chance, eine Lösung zu finden, der alle Seiten etwas abgewinnen können. Gelingt es nicht, das bewegende Thema in diese Richtung zu lenken, so steht nicht nur die Branche selbst vor großen Schwierigkeiten, sondern auch die Menschen, welche so dringend auf Pflege angewiesen sind.
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